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Serpents: The Brimstone Clergy

Stil: Death / Black Metal

Cover: Serpents: The Brimstone Clergy

Geile Sache: Drummer, die beim Spielen von Blastbeats immer ein bisschen hinterherhängen oder zu schnell sind, hat man seit der Hochphase des skandinavischen Black (Death) Metal in den 1990ern selten bis gar nicht mehr gehört, doch SERPENTS waren schon auf ihrem selbst betitelten Debüt vor zwei Jahren hoffnungslose Anachronisten, was das angeht. Freiwillig oder unfreiwillig?

Das wissen wir natürlich nicht, aber ungeachtet dessen strahlt auch ihre zweite Veröffentlichung, die als Album beworben wird und doch nur Stoff für eine EP hergibt, nicht mehr und nicht weniger als den Geist von damals aus. Das anonyme Trio rast durch vier formgerechte Knüppel-Stücke (die 'Interlude in B minor' und den Rausschmeißer ausgenommen) und lässt dabei so viel Variation zu wie möglich, ohne den Rahmen seines eng abgesteckten Feldes zu sprengen

<iframe style="border: 0; width: 100%; height: 120px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=718300557/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/tracklist=false/artwork=small/transparent=true/" seamless><a href="https://serpents1.bandcamp.com/album/the-brimstone-clergy">The Brimstone Clergy by Serpents</a></iframe>

Da "The Brimstone Clergy" angemessen klirrend, aber druckvoll und differenziert klingt - ganz zu schweigen von den anheimelnden Schauer-Melodien, die sich Gitarrist und Bassist O aus dem offensichtlich hart trainierten Handgelenk schüttelt -, ist dieser kurze Happen um deutlich stärker als etwa die rückblickend verklärten Trümmerplatten von Setherial oder Peter Tägtgrens War, und befindet sich auf Augenhöhe mit beispielsweise Dark Funerals Debüt "The Secrets of the Black Arts" (1996) oder Lord Belials "Enter the Moonlight Gate" (1997).

Natürlich werden die Schweden so auch weiterhin nur ein Nischenpublikum ansprechen, doch das dürfte genau die Absicht dieser positiv gesichts- und namenlosen Truppe sein. Einen Bonuspunkt gibt es für das letzte Stück Requiem, das mit noch mehr Melodien und gedrosseltem Tempo Gänsehaut erzeugt.

FAZIT: Überschall-Black-Death wie aus alter Zeit, kurz und knackig im wahrsten Sinn des Wortes - file under Niden Div. 187, Thy Primordial, early Marduk, Naglfar … <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/96401559c71c43e7bc83004022947ee5" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.11.2020

Tracklist

  1. Worship the Reprobate
  2. End the Slavery of Being
  3. Bring the Apocalypse
  4. Shattered Paradise
  5. Interlude in B minor
  6. Requiem

Besetzung

  • Bass

    O

  • Gesang

    H

  • Gitarre

    O

  • Schlagzeug

    S

Sonstiges

  • Label

    War Anthem / Edel

  • Spieldauer

    21:44

  • Erscheinungsdatum

    27.11.2020

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