<b>„`I Wonder` ist das Emotionalste und Ehrlichste, was ich als Songwriter in meinem Leben geschrieben habe.“</b> (Dean Wells)
TERAMAZE aus dem Australischen Melbourne als Band zu bezeichnen, ging bisher eigentlich am Kern der Sache vorbei. Seit Gründung der Combo im Jahr 1993 ist Mastermind Dean Wells die einzige Konstante im Line-Up der Progressive Metaller, deren Anfänge im Thrash Metal zu verorten sind und in der ersten Schaffensphase musikalisch nicht weit entfernt von TOOL oder PANTERA angesiedelt waren. Das hat sich im Laufe der Jahre unter stetigen Besetzungswechseln geändert. Mittlerweile liegt mit „I Wonder“ Album Nummer sieben vor, das in seiner Konsequenz und Wucht nichts weniger ist als der bisherige Karrierehöhepunkt.
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Dean Wells, der auf der neuen Scheibe kurzerhand auch noch den Gesangspart übernahm, produzierte und veröffentlichte „I Wonder“ auf seinem eigenen Label WELLS MUSIC und unterstreicht die Bedeutung des neuen Werks: „`I Wonder` ist das Album, das ich persönlich seit langer Zeit schon schreiben wollte. In diesem TERAMAZE-Kapitel Andrew, Chris und Nick mit an Bord zu haben, ergab die perfekte Rezeptur, genau dies zu tun. Ich glaube, dass wir alle Ziele, die wir uns gesetzt hatten, mit diesem Werk erreicht haben.“ Das Ergebnis ist ein Album, das nur ein Jahr nach dem Vorgänger „We Are Soldiers“ wie ein Quantensprung wirkt, voll genialer Momente und der von Wells versprochenen Emotionen.
Schon der Opener „Ocean Floor“ unterstreicht den Hit-Appeal der neuen Kompositionen, die allesamt getragen werden von grandiosen Gesangslinien, die man in der Vergangenheit in dieser Form von TERAMAZE noch nicht gehört hat. „Only Daylight“ im Anschluss trägt deutlich progressivere Züge, ohne sich jedoch in typischem Prog Klein-Klein zu verlieren, auch hier gibt es wiederum eine fantastische Melodie, die weit über dem Durchschnitt anzusiedeln ist, während „Lake 401“ schon fast so etwas wie eine Midtempo AOR-Ballade ist, die eine tiefe Melancholie verströmt.
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„A Deep State Of Awake“ als nachfolgender Kontrastpunkt ist perfekt gesetzt, duellieren sich hier die sanfte Strophe mit dem hämmernden Chorus, der durch gutturalen Gesang den eckigsten Ansatz der Scheibe bietet, die in den Hintergrund gemischten Gitarrenriffs bilden hier das melodiöse Korsett des Titels. Mit dem hypnotischen „Sleeping Man“ wird die zweite Hälfte des Longplayers eingeleitet, die von Highlight zu Highlight eilt. „Sleeping Man“ selbst ist der wohl bisher stärkste Titel aus der Feder des Tausendsassas Wells, ein Monstertrack, dessen Verse wohl Programm für die neue Ausrichtung des Australiers ist: „I've awoken, the sleeping man inside“ bezeugt die Intention und die Intensität, die „I Wonder“ so enorm stark machen. Und in dieser Form geht es weiter. „Run“, „Idle Hands / The Devil’s Workshop“, „This Is Not A Drill“, sowie „I Wonder“ liefern grandiosen Progressive Metal, der keine Wünsche offenlässt.
FAZIT: TERAMAZE schaffen es mit ihrem neuesten Werk endlich, das bereits seit dem Gründungsjahr schlummernde Alter Ego zu wecken und entfesseln auf „I Wonder“ spielerisch ihr gesamtes Potential. Ein Meilenstein für die Australier um Mastermind Dean Wells und so ganz nebenbei das stärkste Release im Segment Progressive Metal des Jahres 2020.
Punkte: 15/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.12.2020
Andrew Cameron
Dean Wells
Dean Wells, Chris Zoupa
Dean Wells
Nick Ross
Wells Music/Just For Kicks
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06.11.2020