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Varg: Zeichen

Stil: "Pagan" / Melodic Death Metal

Cover: Varg: Zeichen

<i>Freki, wir müssen reden …</i>

Sollten VARG über ihren verhältnismäßig großen Erfolg hinaus (nein, er gibt ihnen eben nicht Recht!) überhaupt irgendeine Relevanz besitzen, dann insofern, als sie unter Garantie mit jedem Album alle Kritiker an sogenanntem Pagan Metal darin bestärken, an Vorurteilen festzuhalten und diesen Stil wahlweise als ganz großen Mumpitz oder im Gegenteil durchaus nicht ungefährliche, weil fehlgeleitete Verklärung von Werten wie Familie, Gruppenzugehörigkeit und Stärke (körperlich wie geistig) abzulehnen.

Aber sprechen wir nicht so hochgestochen, denn die Band drückt sich schließlich auch auf ihrem neuen Album prosaisch aus. Bei VARG geht dies mit verfänglicher Naturromantik und Geschichtsverklärung einher, die einem abwechselnd die Zornesröte ins Gesicht treibt und flau im Magen macht, ob nun jemand in Videoclips in altertümlichem Gewand mit Kind im Arm durch den Wald flaniert oder in Schüttelreimen über Stolz, Blut und Eisen schwadroniert wird. Der Soundtrack dazu klingt mittlerweile achtbar nach Amon Amarth light, ist aber so hohl wie die ständig besungene „große Halle“.

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So wie VARG mit Stilmitteln des schwedischen Melodic Death Metal (Göteborger Schule bis Amon Amarth) jonglieren, wirken sie fast wie Grundschüler, die sich kindlich begeistert auf etwas scheinbar Neues einschießen, obwohl es sich um einen alten Hut handelt. Dementsprechend vorhersehbar und abgegriffen sind die Riffs und Melodien auch, die das Quartett verbrät.

Wer besonders hart im Nehmen ist, verleibt sich die Mediabook-Version ein, wo andere Szene-Gestalten (u.a. Chrigel Glanzmann, der sich mit seiner Schweiz-zentrierten Perspektive schon mehrmals öffentlich selbst bloßgestellt hat) als Gäste in Erscheinung treten.

FAZIT: Philipp „Freki“ Seiler und seine Band sind mit ihrem pathetischen Nordmann-Metal (es muss ein Trauma für sie sein, ausgerechnet aus Bayern zu stammen) ein beklagenswert erfolgreicher Schandfleck der Szene und bestätigen auch auf ihrem siebten Album „Zeichen“ sämtliche Vorbehalte Sachkundiger gegenüber Musikern, die sich anhand von wenig mehr als ein paar Sachunterrichtstunden über mitteleuropäische Mythologie zu Wikingern oder germanischen Kriegern gerieren. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/0bc49aaedc5344559f4c97c8acac3138" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.09.2020

Tracklist

  1. 793
  2. Schildwall
  3. Auf die Götter
  4. Rán
  5. Fara Til Ranâr
  6. Wildes Heer
  7. Feld der Ehre
  8. Wanderer
  9. Verräter
  10. Zeichen

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Napalm / Universal

  • Spieldauer

    51:22

  • Erscheinungsdatum

    18.09.2020

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