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Various Artists: Destination Lust – Songs Of Love, Sex And Violence

Stil: Sexy Rock'n'Roll und Jazz

Cover: Various Artists: Destination Lust – Songs Of Love, Sex And Violence

<b>„Erotisch-nostalgisch geht es hier zur Sache. Damals, als die Frau noch Vollweib sein durfte und das Schönheitsideal noch nicht der 'Hungerhaken' war. Damals, als über Sex nicht gesprochen, aber gesungen wurde, die Renaissance der Burlesque-Shows nicht zu vergessen.“</b> (Statement von Bear Family Records zu „Destination Lust – Songs Of Love, Sex And Violence“)

Als Woody Allen im Jahr 1972 einen skandalträchtigen Film voller Monty-Python-Humor unter dem Titel „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber nie zu fragen wagten“ veröffentlichte, und damit die Sex-Besessenheit und scheinheilige Aufklärungswelle der Frühsiebziger in insgesamt sieben schwarzhumorigen Kurzfilmchen auf's Korn nahm, in dessen Höhepunkt ein Sperma-Fädchen vor der schrecklichen Frage steht, ob es nun ein Schuss ins Leere oder doch die Jagd nach der Eizelle wird, war jede Menge prüde Aufregung vorprogrammiert.

Nun wissen wir nicht, ob sich bei der Song-Zusammenstellung für „Destination Lust – Songs Of Love, Sex And Violence“ Bear Family Records von dem Allen-Film leiten ließen, aber gut und gerne könnte man in leichter Titel-Abwandlung diese CD auch „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber nie zu singen wagten“ nennen.

Auch den Untertitel sollte man nicht unbeachtet lassen: 32 erotische Fantasien aus den Gewölben – nur für Erwachsene!

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Auf „Destination Lust – Songs Of Love, Sex And Violence“ geht es also um Liebe und Gewalt und natürlich ganz viel Sex, Sex, Sex. Und da „Sex sells“ müsste dieser Sampler im Grunde wie geschnitten Brot über die Musiktheke gehen. Und er schmeckt den Ohren garantiert genauso wie eben dieses Brot. Hier wird auch mal gestöhnt und voller Erotik gesungen oder gesprochen und in dem mal wieder fetten 28-seitigen Booklet gibt’s auch jede Menge fette oder weniger fette nackte Brüste, Frauenkörper in einem Hauch von Satin und sogar eine (versteckte) Vibrator-Werbung aus den 50ern und 60ern zu sehen – genau eben aus den Jahrzehnten, aus denen auch die Aufnahmen von „Destination Lust – Songs Of Love, Sex And Violence“ stammen. Ein Jahrzehnt bevor Woody Allen filmisch die Ejakulation zum Sperma-Poker werden ließ. Nur leider müssen alle optisch-erotisch veranlagten Frauen enttäuscht werden, denn männlich Nacktglieder(iges) gibt’s auf den 28 Seiten nicht zu entdecken, dafür aber jede Menge Geschichten, die sich rund um die Songs spannen wie das Zelt unterm Hosenstall!

Darum herzlich willkommen beim Entdecken der erotischen Musiker-Seiten, egal ob von JAYNE MANSFIELD oder ELKE SOMMER und LIZABETH SCOTT, aber auch THE PLAYBOYS, PAT MORRISSEY, JIM BACKUS und vielen mehr.
Natürlich gibt es dabei – wie bei der (musik)lüsternen Bärenfamilie gewohnt – wieder so einige „ohrale“ Raritäten zu entdecken, als da wären beispielsweise die sagenumwobene Geschichte der „Christine“ auf zwei Songs von MISS X (der eine mit dem knallharten Titel „S-E-X“) und ihrem italienischen Pendant ANDREA TOSI. Doch nicht nur auf Vokales wird gesetzt, auch auf so einige Instrumentals, welche damals die Szenerien in Striptease-Clubs und Burlesque-Shows orchestral untermalten. Erotische Nostalgie – liebes Männerherz, was willst du mehr. Und auch die Frauen werden begeistert sein – zumindest von der Musik!

FZIT: Ein musikalischer Rückblick in die erotische Vergangenheit der 50er- und 60er-Jahre – garantiert nur für Erwachsene – präsentiert der liebevoll und mit jeder Menge musikalischem (CD) und optischem (28-seitiges Booklet) Sex-Appeal von Bear Family Records zusammengestellte Sampler „Destination Lust – Songs Of Love, Sex And Violence“. Wer hier nicht zugreift, fühlt unterhalb der Gürtellinie (im Genitalbereich) und oberhalb der Gürtellinie (Ohren und Hirn) wahrscheinlich kaum noch was. So klingt echte Erotik abseits jeglicher digitaler Porno-Masturbation!

Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.06.2020

Tracklist

  1. <b>Jayne Mansfield</b> That Makes It
  2. <b>The Playboys</b> Charge It
  3. <b>April Stevens</b> I Want A Lip
  4. <b>The Trenier Twins</b> Hey! Sister Lucy (What Makes Your Lips So Juicy?)
  5. <b>The Bikinis</b> Crazy Vibrations
  6. <b>April Stevens</b> Teach Me Tiger
  7. <b>Jim Backus & Friend</b> Delicious
  8. <b>Miss X</b> Christine
  9. <b>Andrea Tosi</b> La Sorella Di Cristine
  10. <b>Elke Sommer</b> Be Not 'Notty'
  11. <b>Mamie Van Doren</b> Separate The Man From The Boys
  12. <b>Lola Dee & Rusty Draper</b> Scratch My Back
  13. <b>The Clovers</b> Love Potion No. 9
  14. <b>Ann-Margret</b> Let Me Entertain You
  15. <b>Slim Gaillard Sextet</b> When Banana Skins Are Falling
  16. <b>Rolls' Roys & The Wheels</b> Topless
  17. <b>Ruth Wallis</b> Long-Playing Daddy
  18. <b>Lizabeth Scott</b> A Deep Dark Secret
  19. <b>The Revels with Barbara Adkins</b> Intoxica
  20. <b>The Fiestas</b> I'm Your Slave
  21. <b>Bobby Towers</b> Bondage Of Love
  22. <b>The Frantics</b> The Whip
  23. <b>John & Jackie</b> Little Girl
  24. <b>Cozy Cole & The Love Orchestra</b> Bad
  25. <b>Richard Marino & His Orchestra</b> Fever
  26. <b>Bobbie Bolden</b> Hall Of Shame
  27. <b>Enoch Light & The Light Brigade</b> Blonde Bombshell
  28. <b>David Rose & His Orchestra</b> The Stripper
  29. <b>Miss X</b> S-E-X
  30. <b>Pat Morrissey</b> Why Don't You Do Right
  31. <b>Jayne Mansfield</b> Let's Do It (Live)
  32. <b>Jayne Mansfield</b> Outro (Spoken Word)

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Bear Family Productions

  • Spieldauer

    77:26

  • Erscheinungsdatum

    07.02.2020

© Musikreviews.de