Diese Grottenolme stammen wie so viele aussichtsreiche Extrem-Metal-Acts in jüngeren Jahren aus dem schier unerschöpflichen Kreativ-Pool der US-amerikanischen Westküste und haben sich tatsächlich erst nach geschlagenen sieben Jahren aufgerafft, um ein erstes Album zu veröffentlichen. VOIDCEREMONY bestätigen 2020 den guten Eindruck, den sie mit ihren drei vorangegangenen EPs "Dystheism" (2014), "Cyclical Descent of Causality" (2015) und "Foul Origins of Humanity" (2017) hinterlassen haben.
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Allein schon die virtuosen Fretless-Bass-Eskapaden von Session-Mitglied Damon Good lassen die Frühneunziger-Prog-Death-Alarmglocken läuten, und tatsächlich vereint das Kerntrio (der Tieftöner gehört wie angedeutet nicht offiziell dazu) das, was Chuck Schuldiner mit Deaths "Spiritual Healing" zur Jahrzehntwende zur Diskussion stellte, mit dem kreatürlich gruftigen Rückbesinnungs-Sound des zeitgenössischen Todes-Underground.
Dank der transparenten und dynamischen Produktion braucht man jedoch nicht zu befürchten, dass die wirklich unzählbar vielen Details untergehen, die VOIDCEREMONY in ihre Tracks einbauen - übrigens ohne krampfhaft "proggy" daherzukommen. Vielmehr gelingt der Gruppe ausgerechnet in Form des knapp neunminütigen Epos 'Empty, Grand Majesty (Cyclical Descent Of Causality)' eine von mehreren unverhofft eingängigen Nummern, die mit einigen (wohlgemerkt nicht notwendigen) Kürzungen im Grunde genommen auch Konsens-Death-Metaller ansprechen dürften.
Dessen ungeachtet ist "Entropic Reflections Continuum: Dimensional Unravel" schlicht und ergreifend …
FAZIT: … eine denkbar optimale Kombination aus anspruchsvollem Death Metal und jenem kreatürlichen Bauchgefühl der Frühzeit des Genres, das den Kern des Ganzen - Grenzen ausloten, "krass sein" - bei aller Raffinesse bewahrt. Toller "Newcomer", das! <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/ea2b3d1b336341119b5d5630d5402218" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.06.2020
20 Buck Spin / Soulfood
32:20
26.06.2020