Von Kult ist immer dann schnell die Rede, wenn eine Metal-Band in den stilprägenden 1980ern an den Start ging, sich ein sehr gut überschaubares Repertoire erarbeitete und zügig wieder von der Bildfläche verschwand. WALLOP sind so ein Fall, denn Deutschmetall-Kenner der ersten Stunde erinnern sich bestimmt mit nostalgischen Gefühlen an das bislang einzige Album der Gruppe das 1985 unter dem Titel "Metallic Alps" erschien und rückblickend betrachtet würdevoll gealtert ist.
Nachdem sich die Band kurz nach der Veröffentlichung der Platte auflöste, steht sie nun wieder in ihrer Originalbesetzung auf dem Parkett, wobei Schlagzeuger Stefan Arnold der bekannteste der vier Musiker sein dürfte, da er fast 25 Jahre bei Grave Digger gedient und noch zuvor bei den Motörhead-Wiedergängern Capricorn getrommelt hat.
Ihrem Comeback-Album gehen vier Demo-Songs voraus, mit denen die Grippe auf eine Reunion-Show im Frühling 2019 einstimmte. "Alps On Fire" knüpft nun genauso wie die besagten Stücke an den Sound und die Attitüde an, die WALLOP vor 35 Jahren hervorkehrten, denn die Tracklist kombiniert altes mit neuem Material und einer Interpretation des Raven-Krachers 'Crash, Bang, Wallop', in dem John Gallagher - der Gitarrist und Sänger der Briten - als Gast mitwirkt.
Mikk Wegas an einen jüngeren Kai Hansen (Helloween, Gamma Ray) erinnerndes Organ hübscht konservative und demgemäß sinnträchtig titulierte Tempomacher wie 'Running Wild', 'Monsters' (der Gassenhauer schlechthin der Scheibe) oder 'Metallize' dergestalt auf, dass WALLOP in diesen wie übrigens auch zurückhaltenderen Momenten (derer es wenige gibt) wie hungrige Jungspunde anmuten.
Darum lässt "Alps On Fire" nur einen Schluss zu …
FAZIT: "Experiment" Wiederbelebung gelungen - WALLOP nehmen es gemessen an den 13 Tracks ihres ersten Lebenszeichens seit dreieinhalb Jahrzehnten praktisch mit jedem Euro-Stahl-Jungspund auf. Willkommen zurück! <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/6250916139c14f179f5c78d73bec0e82" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.04.2020
Pure Steel / Soulfood
50:29
24.04.2020