It's in the name … ZAKK SABBATH sind eine Herzensangelegenheit von Black-Label-Society- und Pride-&-Glory-Gründer Zakk Wylde. Der amerikanische Gitarrenvirtuose und Frontmann erster Güte, der durch sein zeitweiliges Engagement bei Ozzy Osbourne - von "No Rest for the Wicked" (1988) bis "Black Rain" (2007) - endgültig zum Superstar avancierte, tat sich mit BLS-Bassist Blasko und Drummer Joey Castillo (u.a. Danzig, Queens pf the Stone Age) zusammen, um Black Sabbaths unbetiteltes Debütalbum möglichst originalgetreu erneut einzuspielen.
Über den Sinn dieses Projekts darf man streiten, doch das Ergebnis hat eine ganze Menge für sich "Vertigo" (der Titel bezieht sich auf die Plattenfirma, die "Black Sabbath" 1969 herausbrachte, womit Tony Iommi und Co. praktisch im Alleingang den Grundstein für Heavy Metal legten, so wie wir ihn heute kennen) klingt zu gleichen Teilen gespenstisch nach dem Original und beinahe gewagt, weil sich das Trio herausnimmt, manches eben doch nicht genau so zu machen, wie es die Briten seinerzeit durchzogen.
Offenbar wird dies insbesondere im Castillos Schlagzeugspiel, das bisweilen noch entfesselter und improvisierter anmutet, als es Bill Wards von jeher unverbindliches Spiel war, und - natürlich - Wyldes Performance an den sechs Saiten, wobei einige Leads bzw. Solos ein bisschen ausufern und seine individuelle Handschrift zumindest ansatzweise durchschimmert.
Nichtsdestoweniger gehen ZAKK SABBATH zutiefst respektvoll mit dem legendären Ausgangsmaterial um, selbst wenn einige ihre Coverversionen in Teilen ausfransen, wo Black Sabbath kompakt auf den Punkt kamen. Was auch sonst angesichts der wenigen Stunden, die sie für die gesamte Produktion brauchten?
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Wylde, Blasko und Castillo bemühten sich auch um eine zügige Abwicklung, an der man allenfalls den leicht pappigen Drum-Sound kritisieren kann. Ansonsten ist nun vermutlich das letzte Wort gesprochen, was Neuinterpretationen der enthaltenen Songs betrifft.
FAZIT: "Black Sabbath" so originalgetreu neu eingespielt, wie es die Urheber selbst wahrscheinlich nicht mehr hinbekämen - ZAKK SABBATH sind über ihren Promi-Bonus hinaus ein sympathischer, zur Band gewordener Tribut an die "Erfinder" des Heavy Metal, nicht mehr und nicht weniger. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/64d7db55aac34a2ca51c5b6ba5a60526" width="1" height="1" alt="">
Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.08.2020
Magnetic Eye / Soulfood
41:36
04.09.2020