<b>„Mit einer größeren stilistischen Bandbreite und einem explorativeren Zugang zur Komposition ist dieses Album eine Empfehlung für Liebhaber von Heavy Psychedelic Rock und proggigem Space Rock.“</b> (Ankündigung zu „Megalorama Part I“)
Und schon geht die musikalische Proggy-Space-Reise durch Zeit und Raum, die 2016 mit „Aerolith I“ begann und bereits ein Jahr später mit <a href="http://musikreviews.de/reviews/2018/Aerolith/Aerolith-II/" rel="nofollow">„Aerolith II“</a> fortsetzte, mit (nein nicht „Aerolith III“, sondern) „Megalorama Part I“ in die dritte Runde. Und auch wenn sich der Albumtitel geändert hat, so bleiben sich die drei Jungs aus Bischofshofen auch auf ihrem aktuellen Album treu: Space Rock trifft auf Post Rock und begibt sich in das Universum, welches bereits von ihren großen Vorbildern MONKEY 3 geschaffen wurde.
Geschickt und ohne Langeweile dabei aufkommen zu lassen, greift das österreichische Trio häufig auf psychedelische und krautrockige Elemente zurück, indem sie auf sich oft wiederholende, den Sound grundierende Riff-Muster harmonische Melodien, druckvolle Psyche-Sounds und experimentell-verspielte Space-Klänge auftürmen, diese mehr und mehr steigern und dabei immer flotter abheben, wobei auch der Schlagzeuger häufig neue Akzente setzt, sich auch mal ganz zurücknimmt und dann unerwartet und druckvoll wiederauftaucht. Selbst für melancholische Momente bleibt (bereits besagte) Zeit und Raum, damit – wenn man sich schon für den Space-Rock entscheidet – auch die entspannt schwebenden Momente nicht zu kurz kommen.
Musik, die ideal für das LP-Zeitalter geschaffen ist, als man nicht nur auf einen Trip ging, sondern sich auch einen einwarf, um dann mithilfe solcher Musik auf die Reise zu gehen, bis die Zeit gekommen war, die Platte umzudrehen, um erneut abheben zu können. Genau diesen Grundgedanken greifen eindeutig auch AEROLITH auf ihrem dritten – bisher besten – Werk auf und veröffentlichen es erstmals auch als streng limitierte Marble-Vinyl-Version. Man muss nicht Nostalgiker sein, um diese tolle Vinyl-Ausgabe zu mögen. Und wer heutzutage keinen Plattenspieler besitzt, ist doch sowieso kein echter Musikfreund und der Limited Edition von „Megalorama Part I“ gar nicht würdig.
<center><iframe style="border: 0; width: 100%; height: 120px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=4209816129/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/tracklist=false/artwork=small/transparent=true/" seamless><a href="https://aerolith1.bandcamp.com/album/megalorama-part-i">Megalorama Part I by Aerolith</a></iframe></center>
FAZIT: Das österreichische Space-Rock-Trio AEROLITH entdeckt auf ihrer wundervoll gestalteten farbigen Vinyl-Ausgabe von „Megalorama Part I“ die neue österreichische Stoner-Psyche-Kraut-Härte für sich und rocken auf angenehm heavylastige, aber nach wie vor rein instrumentale Weise einen Schuh runter, den sich alle Freunde zwischen Post-, Psyche-, Space- und Krautrock nur zu gerne überstreifen werden. Mal sehen, ob dann auch der zweite Schuh - „Megalorama Part II“ demnach - genauso gut passt. In freudiger Erwartung...
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.03.2021
Rade Kutil
Gerald Kaiser
Rade Kutil
Manuel Schlick
Lakechurch Production, Jumping High Records
35:24
15.10.2020