<b>„BARBARA THOMPSON – der Soundtrack ihres außergewöhnlichen Lebens!“</b> (<a href="https://www.repertoirerecords.com/barbara-thompson-the-story-and-soundtrack-of-her-extraordinary-life/" target="_blank" rel="nofollow">Repertoire Records zur Veröffentlichung dieser 14 CD's umfassenden Box mit BBC-Aufnahmen</a>)
Sie ist die Königin am Saxophon – BARBARA THOMPSON!
Eine Königin, die ihren männlichen Hoheiten von einem CHARLIE MARIANO hin zu DICK HECKSTALL-SMITH (COLOSSEUM) über JOHN COLTRANE bis KLAUS DOLDINGER und dem grandiosen DDR-Vorzeige-Saxophonisten GÜNTHER FISCHER in nichts nachsteht – nur dass sie als die einzige weibliche Größe diesen Spitzenrang erklimmt.
Nun endlich wird BARBARA THOMPSON, zugleich Botschafterin des Vereinigten Königreichs (Member of the Order of the British Empire), und Ehefrau des bereits verstorbenen COLOSSEUM-Schlagzeugers JON HISEMAN mit einer der wohl edelsten und umfangreichsten Musik-Boxen, die ihr über 50-jähriges Schaffen auf eine außergewöhnliche – in diesem Falle 21 Jahre umfassende Weise – abdeckt, von Repertoire Records geehrt.
Eine komplette musikalische Musikhistorie über BARBARA THOMPSON, anhand all ihrer BBC-Auftritte über einen Zeitraum von 21 Jahren (1969-90), vereint auf insgesamt 14 CD's in gleichgestalteten Papp-Covern plus 36-seitigem Booklet im Hardcover-Schuber!
Insgesamt sind das 27 komplette Radio-Shows (inklusive aller hochinformativen, manchmal auch sehr humorvollen kurzen Begleit-Ansagen, bei denen beispielsweise die Musiker vorgestellt oder genauer auf den entsprechenden Titel eingegangen wird). Vieles bisher Unveröffentlichtes – und alles überarbeitet und remastert von EROC!
Im 36-seitigen Booklet findet man alle Angaben zu jedem einzelnen Titel und dessen Entstehung sowie die umfangreichen Geleitworte des bekannten Jazz-Kritikers und Radiomoderators Dave Gelly („Barbara Thompson hat ihre Musik auf einen Standard erhoben, den einzig und allein sie bedienen kann!“), der unter anderem auch verschiedene BBC-Thompson-Auftritte der 70er-Jahre mit ansagte und die auf CD 3 & 4 nachzuhören sind.
BARBARA THOMPSONs musikalisches Schaffen ist riesig, kaum noch zu überblicken – immer aber beeindruckend zwischen allen progressiven Spielarten vom Jazz bis zum Rock. Diese 14-CD-Box gibt in chronologisch geordneter Form einen Überblick, der die spannende musikalische Entwicklung der Saxofonistin, Flötistin und Klarinettistin anhand ihrer BBC-Auftritte seit 1969 in unterschiedlichen Formationen und natürlich am umfangreichsten mit ihrer Band PARAPHERNALIA detailliert nachzeichnet.
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Die 1944 in Oxford geborene Thompson begann, inspiriert durch die Jazzmusik von DUKE ELLINGTON und JOHN COLTRANE, in der Mitte der 60er-Jahre ihren eigenen jazzmusikalischen Wege zu beschreiten. Auch wirkte sie als Studiomusikerin bei COLOSSEUM auf den Alben „Valentyne Suite“ (1969) und „Daughter Of Time“ (1970) mit, wo sie auch gemeinsam mit ihren Ehemann musizierte, den sie bereits 1964 im NEW JAZZ ORCHESTRA (zu hören auf CD 1) kennengelernt hatte – den 2018 verstorbenen Schlagzeuger JON HISEMAN – und der sie auch in ihrer Mitte der 1970er-Jahre gegründeten Jazz-Rock-Formation PARAPHERNALIA (CD's 3 – 13) begleitete. 1975 war sie zudem an der Gründung des UNITED JAZZ AND ROCK ENSEMBLEs beteiligt, in dem wahre Jazz-Größen, wie WOLFGANG DAUNER, ALBERT MANGELSDORFF, CHARLIE MARIANO, VOLKER KRIEGEL, EBERHARD WEBER, JON HISEMAN u.v.m. spielten, während sie ein Jahr später so ganz nebenbei noch auf dem richtungsweisenden Album „The Roaring Silence“ von MANFRED MANN'S EARTHBAND mitwirkte.
1997 ereilte die Musikerin ein unangenehmer Schicksalsschlag: Sie erkrankte an Parkinson – doch trotz dieser Diagnose setzte sie ihr musikalische Laufbahn im Studio wie auf den Konzertbühnen fort und verblüfft ihr Publikum weiterhin mit raffinierten Kompositionen, die ihresgleichen suchen und von einfallsreichen Saxophon- und Flötenimprovisationen leben.
Das alles kann nun in „Live At The BBC“ ausgiebig in fast 10 Stunden Stunden gehört werden. Die 27 Radioauftritte spiegeln das Wechselhafte, über alle Genre-Grenzen hinausgehende Spiel der Saxophonistin und ihrer Bands (PARAPHERNALIA, ab CD 3 / JUBIABA, CD's 3-5 / BARBARA TOMPSON QUARTET, CD 14) sowie den Bands, an denen sie beteiligt war, wie das NEW JAZZ ORCHESTRA (CD 1), THE DAVE GELLY SEXTET (CD 1), das ART THEMEN QUINTET (CD 2) und DON RENDELL FIVE (CD 6), wider.
So verschmelzt die Saxophonistin beispielsweise auf CD 3 Klassik, Jazz und Prog zu einer grandiosen, fast hochexplosiven Jazz-Rock-Mischung.
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Mit ihrer JUBIABA BAND halten dann deutliche Latin-Melodien und Rhythmen Einzug in ihr musikalisches Universum – ausgiebig zu hören auf CD 3 und 5.
Ab 1971 wird, erstmals mit CHRIS SPEDDING an den elektrischen und akustischen Gitarren, durchaus auch ein Hauch von VAN DER GRAAF GENERATOR erkennbar und natürlich ganz viel von COLOSSEUM und noch mehr von KLAUS DOLDINGER'S PASSPORT oder dem MAHAVISHNU ORCHESTRA. Auch begleiten uns während der 10 BBC-Stunden jede Menge Schlagzeug-Soli oder die „Spanish Memories“ entfalten ein südländisches Flair, während die Saxophone-Ballade „Stairways“ mit leicht beatelesken „Let It Be“-Anklängen aufwartet. Lustig wird’s, wenn der Bassist in „The Selfish Giant“ das Kinderlied „Frère Jacques“ (Bruder Jakob) in sein Solo einbaut. Aber auch immer wieder wilde Synthesizer-Spielereien, die ansatzlos in klassische Piano-Passagen unter dauerhafter Saxophone-Begleitung übergehen, gehören zu Thompsons grandios-verspielten Jazz-Rock-Kunstwerken mit dazu.
Eine wertvolle weitere Bereicherung ist die Hinzunahme eines Geigers zu PARAPHERNALIA Anfang der 1980er-Jahre. Diese zusätzliche Klangfarbe erweist sich als großer Glücksgriff, auch dadurch dass eine deutlichere Keyboardorientierung die Hinwendung zum progressiven Jazz-Rock im besten MAHAVISHNU-, PASSPORT- und MILES DAVIS-Sinne weiter verstärkt.
„Night Watch“ auf CD 10 wird so zu einer schlicht sensationellen Aufnahme, die Jazz, Electronics, Weltmusikalisches, Atmosphärisches, aber auch aggressives Saxophonspiel und ein großartiges Geigenspiel von ANTHONY ALDRIDGE, das sehr an einen DAVID CROSS oder auch EDDIE JOBSON erinnert, in sich vereint und locker auf KING CRIMSONs „Red“ bzw. „Starless And Bible Black“, das 1974er-Album, das ja ebenfalls sein ureigenes „Night Watch“ enthält, passen würde.
In „Listen To The Plants“ wird’s wiederum folkrockig mit jeder Menge Flötentöne und die deutlich melodiöseren Aufnahmen der Frühneunziger mit beispielsweise „Cheeky“ tendieren sogar in Richtung PIERRE MOERLEN'S GONG.
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BARBARA THOMPSON ist wirklich eine Königin – und ihre Krone ist das Saxophon!
God save BARBARA THOMPSON – the Saxophone-Queen!
FAZIT: Eine komplette musikalische Musikhistorie über BARBARA THOMPSON anhand all ihrer BBC-Auftritte über einen Zeitraum von 21 Jahren (1969-90), vereint auf insgesamt 14 CD's in gleichgestalteten Papp-Covern plus 36-seitigem Booklet im Hardcover-Schuber!
Insgesamt sind das 27 komplette Radio-Shows (inklusive aller hochinformativen, manchmal auch sehr humorvollen kurzen Begleit-Ansagen, bei denen beispielsweise die Musiker vorgestellt oder genauer auf den entsprechenden Titel eingegangen wird). Vieles bisher Unveröffentlichtes – und alles überarbeitet und remastert von EROC!
„Live At THE BBC“ ist eins der umfangreichsten Meisterwerke aus dem Hause Repertoire Records, das der innovativsten Jazz-Rock-Saxophonistin aller Zeiten ein unvergessliches Denkmal setzt, das von der ersten bis zur letzten der insgesamt 838 Minuten akustisch erst leuchtet und dann wie ein Heiligenschein erstrahlt.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.02.2021
Tony Reeves, Jack Bruce, Jeff Clyne, Chris Laurence, Dave Markee, Steve Cook, Roy Babbington, Paul Bridge, Dill Katz, Dave Ball, Phil Mulford
Jack Bruce, Pepi Lemer
Chris Spedding, Paul Dunne, Malcolm McFarlane
Howard Riley, Mike Paine, Howard Shelley, Peter Lemer, Peter Jacobsen, Colin Dudman, Matt Mathewson, Bill Worrall, Steve Franklin, Steve Melling
Jon Hiseman, Tony Levin, Martin Drew, Peter Woolf, Trevor Tomkins, Harold Fisher, Gary Husband, Dave Sheen, Bill Le Sage, Glyn Thomas, Ian Thomas
Barbara Thompson (Saxophone, Klarinetten, Flöten), Roy Babbington (Sitar), Peter Hartley, Anthony Aldridge, Rod Dorothy (Geigen), New Jazz Orchestra, The Dave Gelly Sextet, Art Themen Quintet, Don Rendell Five, String Quartet
Repertoire Records
837:38 min = 9 Stunden, 57 Minuten und 38 Sekunden
18.12.2020