Für BEARTOOTH steht bezeichnend, dass es sich um das Unternehmen eines einzigen Musikers mit einer klaren Vision handelt, womit sich selbiger emsig bemüht, seine inneren Dämonen zu bändigen. Das erinnert an andere emotional aufgeladene Einzekämpfer wie Trent Reznor von Nine Inch Nails, und mit ihrem knallig modernen Sound steht die "Band" dem Industrial-Star zwar nicht direkt stilistisch, so aber auf jeden Fall unter ideellen Gesichtspunkten recht nahe.
Über BEARTOOTHs jüngstes Erzeugnis gibt es im Grunde genommen auf die bisherigen Studioalben nicht viel Überraschendes zu berichten. "Below" bietet abgesehen davon, dass es sich Mastermind Caleb Shomo nicht nehmen ließ, sämtliche Fäden im Alleingang zu ziehen (komponieren, Instrumente einspielen, das Ganze produzieren …), die nunmehr vertraute Mischung aus sogenanntem Post Hardcore mit Gesten aus dem Alternative Rock respektive Metal, wobei der Schöpfer seinem Ruf als Hit-Schmied wieder gerecht wird.
Der Mann aus Columbus im US-Bundesstaat Ohio beginnt seinen aktuellen Song-Reigen mit einem Musik gewordenen Aufschrei in Form des Titelstücks, wobei seine programmatischen Screams lediglich einen Ausschnitt dessen zeigen, was er gesanglich auf dem Kasten hat und im weiteren Verlauf auch ausnutzt.
´Devastation´ dürfte schon als Vorab-Single im Langzeitgedächtnis angekommen sein, ´The Past Is Dead´ reflektiert hingegen Shomos melodisches Feingefühl. ´Fed Up´ betont wiederum mit gehörigem Tempo, wo die Wurzeln des "Seelenexorzisten" gewachsen sind, und auch ´Hell of It´ lässt die dicke Hardcore-Hose ordentlich flattern.
Nichtsdestoweniger bleibt Massentauglichkeit bei aller textlichen Inimität der Dreh- und Angelpunkt von BEARTOOTH. Aus diesem Grund weist "Below" auch die gleiche Schwäche auf wie seine Vorgänger - Das Material nutzt sich in seiner Gleichförmigkeit gerade zum Ende der Spielzeit hin ab.
FAZIT: Wer Hooks im weiteren Kontext Modern Metal Schlag auf Schlag hören möchte, war, ist und bleibt bei BEARTOOTH an der richtigen Adresse. Wie lange Caleb Shomo noch mit seiner leicht durchschaubaren Rezeptur durchkommt, steht abzuwarten. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/951dc6bfd3c8402483497c0a1a6eb82e" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.06.2021
Caleb Shomo
Caleb Shomo
Caleb Shomo
Caleb Shomo
Caleb Shomo
Red Bull / Sony
44:26
25.06.2021