Wisst ihr, was am Eurodance-Metal von BEAST IN BLACK richtig geil ist? Die Tatsache, dass es sich bei aller zuckrigen Masssentauglichkeit der Songs der Gruppe nach wie vor wirklich um Heavy Metal handelt. Seit ihrem Einstand "Beserker" veröffentlichen die Nordlichter ihre Alben im ungefähr 24-monatigen Turnus und fahren gut mit diesem Rhythmus, wie auch ihr jüngstes Erzeugnis zeigt. Die mit Platin veredelten Chart-Platzhirsche verstehen "Dark Connection" als ihr härtestes und zugleich Keyboard-lastigstes Werk, was man während der Einfuhr schnell unterschreiben möchte.
Leichtverdauliche Antreiber wie ´One Night In Tokyo´ oder das federnde ´Highway To Mars´ machen diversen Synth-Pop-Helden (vorwiegend aus Großbritannien - Pet Shop Boys lassen grüßen) Konkurrenz, die ihre Hochphase in den Achtzigern hatten, und dementsprechend gut passt auch das offengestanden grottige Artwork von "Dark Connection" zu den enthaltenen Kompositionen.
Am anderen Ende des Spektrums stehen zu Beginn die tierisch drückende Dampframme ´Blade Runner´, das peitschende Doublebass-Sahnetörtchen ´Revengeance Machine´ und der Ohrwurm ´Bella Donna´ der praktisch nach "eisernen" ABBA klingt. Verzichtbar ist dabei im Grunde genommen nur und bezeichnenderweise die klischiert schwülstige Ballade ´My Dystopia´, wohingegen sich das vermutete Sakrileg, einen Manowar Song im schwarz-biestigen Stil zu interpretieren (´Battle Hymn´), als überraschender Gewinner entpuppt.
BEAST IN BLACKs Brüder im Geiste aus Schweden dürften Machinae Supremacy sein - die nennen sich ja "SID Metal" in Anlehnung an den SID-Chip des frühen Heimcomputers Commodore C64 -, wobei die Finnen aber eine ganze Nasenlänge treffsicherer komponieren.
FAZIT: Dancefloor-Metal, beinahe zur Vollendung geführt - BEAST IN BLACKs dritter Longplayer strotzt vor zeitlosen Melodien und für Vintage-Gamer vertrauten Klängen, die dem dicken Metal-Fundament, auf dem der Stil der Band gründet, kein bisschen widersprechen. "Dark Connection" macht auf seine unkomplizierte Art einfach verboten viel Spaß. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/42f293c806d94baca4719d511b2b42ec" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.10.2021
Mate Molnar
Yannis Papadopoulos, Kasperi Heikkinen, Anton Kabanen
Kasperi Heikkinen, Anton Kabanen
Atte Palokangas
Nuclear Blast / Rough Trade
59:51
29.10.2021