Schlägt man das Booklet dieser EP auf, starren einen sechs asiatische Soldaten in voller Kampfmontur und mit ausgekratzten Augen an. Irgendwie gespenstisch, verstörend ist dieses Bild, denn die nicht vorhandenen Blicke scheinen einen doch eindringlich anzustarren.
Was das mit der Musik zu tun hat?
Nun, DEKONSTRUKTOR verstehen es, mit wenig handwerklichem Aufwand hässlich zu sein. Nicht falsch verstehen, das ist keineswegs schlecht gemacht, ganz im Gegenteil: Die Musik ist ein bedrückendes Gemisch aus Drone und Doom Metal mit vereinzelten Stoner Elementen und hat auch einen erkennbaren Fluss. Nur schön ist es eben nicht und angenehm schon gleich zweimal nicht.
Aber das wollen Stücke wie „Black Acid“ mit Sicherheit auch nicht sein. Massiv drückende Gitarrenwände schichten sich langsam und erbarmungslos übereinander. Die Stimme kann nur entfernt als Gesang bezeichnet werden, klingt sie doch mehr nach verzweifeltem Flehen.
Diese EP strahlt etwas sehr hässliches aus, ohne dass die Musik gehässig wird.
Der Titel passt, denn auch wenn im Booklet keine Texte abgedruckt sind, suggeriert allein der Klang des Sängers eine nihilistische, lebensfeindliche Stimmung. Klagend, mitunter auch anklagend heult und schreit der Mann durch die vier Songs auf „Fuck Life We Go Further“.
Dass aber trotzdem relativ klare Strukturen erkennbar sind, macht die Musik irgendwie scheiße-schön. Ob das jetzt aber fasziniert oder einfach nur Krach ist, liegt letztendlich im Auge des Betrachters.
FAZIT: Beliebigkeit geht sicher anders. Für die einen ist das sicher absoluter Müll, für die anderen eine Erleuchtung, auf alle Fälle dürfte „Fuck Life We Go Further“ nach wie vor polarisieren und das könnte sicher ein Ziel von DEKONSTRUKTOR gewesen sein.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.12.2021
Klim Klimov, Garish
Klim Klimov, Garish
Mitya DHS
noname666
18:46
21.01.2017