„Hello There! I Pour My Heart Into Songs And Put Them Out“, erklärt die Nürnberger Songwriterin ELENA STERI auf ihrer facebook-Seite und macht damit deutlich, was sie – nach ersten Anfängen als Solo-Künstlerin – auf ihrer unter Mithilfe von JAN KERSCHER produzierten Debüt-EP „Chaotic Energy“ ausdrücken möchte. Die facettenreiche Coming-Of-Age-Chronologie ist für ELENA STERI dabei zwar nicht das erste musikalische Lebenszeichen – aber ein großer Schritt nach vorne.
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Denn zuvor präsentierte sich die fränkische Songwriterin als Solo-Künstlerin mit Ukulele und Gitarre in einem typischen Folkpop-Setting mit klassischen traurigen Mädchenliedern.
Während die Ukulele auch heute noch ab und an den Weg in die Arrangements findet, ist die Sache mit dem Folkpop nun einem vielschichtigen, stilistisch ungebundenen und fast experimentellem musikalischen Ansatz gewichen.
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Ähnlich wie bei ihren Kolleginnen SOPHIE HUNGER oder REGINA SPEKTOR gibt es bei ELENA keine klaren musikalischen Regeln – und wenig ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Auf „Chaotic Energies“ bietet die Musikerin ihre ganz eigene Kook- und Art-Pop-Variante, greift aber z.B. mit „Just Be“ sowohl auf die folkigen Roots zurück, wie sie in Tracks wie „Puzzleboom“ oder „Pulpit Of The Panicking“ auch mal auf Feedback, Rock-Gitarre und fast schon orgiastische Grandezza setzt.
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Tatsächlich interessiert sich ELENA STERI aber vor allem für die Bereiche, die sich zwischen diesen Extremen befinden und lotet diese mit Hilfe ihrer Musiker auf vielseitige Weise detailreich aus.
Bereits mit dieser Veröffentlichung bricht ELENA STERI aus dem Korsett der Liedermacherin aus und deutet gleichzeitig zugleich an, dass die musikalische Entwicklung längst noch nicht abgeschlossen ist.
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FAZIT: Auch wenn ELENA STERI in ihren wortreichen Selbstfindungstexten auf „Chaotic Energy“ zuweilen Wortkombinationen und Sinnzusammenhänge generiert, die Muttersprachler vermutlich nicht gewählt hätten, bietet sie auf der inhaltlichen Seite eine Menge relevante Themen, mit denen sich insbesondere gleichaltrige Zuhörer(innen) gut identifizieren können. So resümiert sie hier über die Unwägbarkeiten des menschlichen Zusammenlebens, die undokumentierten Regeln des Datings, ihre Herkunft und die Fallen der Selbsterkenntnis. In diesem Sinne macht sie deutlich, dass sie sich bei aller musikalischer Experimentierlust und Vielseitigkeit vornehmlich als Songwriterin sieht.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.07.2021
Hannah Wiese
Elena Steri
Florian Kenner, Elena Steri
Hannah Wiese
Bastian Kilper
Listenrecords
22:55
02.07.2021