Erinnert sich noch jemand an das vor mehr oder minder genau zehn Jahren erschienene Debüt von FIREWÖLFE? Das selbst betitelte Album der US-Amerikaner suggerierte Fans von traditionellem Heavy Metal, dass hier jemand heißen Dampf unterm Kessel hatte, und bekam dann auch relativ schnell (2014) einen Nachfolger zur Seite gestellt, woraufhin jedoch der Ofen zunächst einmal aus war.
Insider haben die Gruppe um den früheren Q5-Gitarristen Nick Layton und Sänger David Fefolt, den nun Freddy Krumins (Frontmann von Invader und Seitenhexer James Byrd) ersetzt, nicht vergessen, der Rest der Szene nahm vermutlich von vornherein keine Notiz von ihr, doch das könnte sich mit etwas Glück jetzt ändern, da ihre dritte LP erscheint. "Conquer All Fire" verkörpert nämlich den Idealfall:
Das Quintett hat sich einerseits kaum verändert und bündelt auf "Conquer All Fear" andererseits sämtliche Stärken, die schon "We Rule The Night" vor sieben Jahren teils andeutete, teils in voller Pracht hervorkehrte. Im Zentrum steht die ´The Evil Eye Trilogy´, doch Prog findet bei der Band allenfalls am Rande statt, denn die drei betreffenden Stücke sind zwar die verspieltesten im Programm, aber trotzdem insgesamt straight und leicht zugänglich, allen voran das Judas Priest-artige ´Wages Of Sin´.
´Pedal To Metal´ gereicht FIREWÖLFE seinem Titel entsprechend zur Erkennungshymne und geht so ähnlich wie ´Method To The Madness´ zum Schluss in eine ähnliche Richtung wie der Stoff der ersten beiden Alben von Pharaoh, ihren gleichgesinnten Landsleuten. Die atmosphärische, nicht kitschige Ballade ´Candle In The Dark´ hat dann sogar alten Queensrÿche oder Radakka (um im Untergrund zu bleiben) ebenbürtige Melodic-Qualitäten.
Im Übrigen pflegen Limb Musik ihre merkwürdige Sitte weiter, der CD-Version eines Albums einen zusätzlichen Track beizufügen. Dieser lag uns nicht zur Besprechung vor, doch das Kernprogramm genügt, um Freunden des Power Metal "von drüben" eine Kaufempfehlung auszusprechen.
FAZIT: FIREWÖLFE bieten auf ihrem bislang rundesten Longplayer mehrheitsfähigen US Metal, dessen Plus weniger drückende Härter oder komplexe Strukturen als im Gegenteil schnell fassbare Lieder und ein im positiven Sinn eigenwilliger Sänger sind. Kann jeder Szenegänger kennen und kaufen. <img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/258d6417701749419d86ad719e075815" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.11.2021
Bobby Ferkovich
Freddy Krumins
Michael David, Nick Layton
Marco Bicca
Limb
45:01
19.11.2021