Das neue Werk des Südstaaten Rockers JASON ISBELL geht auf ein Versprechen zurück, welches ISBELL seinen 402.000 Followern vor der US-Präsidentenwahl auf Twitter gab: Dass er nämlich ein Album mit Coverversionen von Songs, die allesamt im Staate Georgia entstanden sind, aufnehmen würde, wenn es JOE BIDEN gelingen würde, den Staat bei den Wahlen für sich gewinnen zu können – was ja bekanntlich gelang.
Als Mann seines Wortes nutzte JASON ISBELL dieses Versprechen aber nicht nur dazu, dieses seinen Fans gegenüber einzulösen, sondern auch, um sich selbst einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: Sich nämlich als Bandleader zurückzunehmen und das Spotlight Freunden und Gästen zu überlassen, während er gleichzeitig seine Musiker dazu inspirierte, sich musikalisch gegenüber der ansonsten favorisierten Roots-Rock- und Americana-Ansätze möglichst weit aus dem Fenster zu lehnen. Das führte dann zum stilistisch zweifelsohne am weitesten gefächerte – und somit spannendste und interessanteste - ISBELL-Album der letzten Jahre. Und zugleich zu einer liebevollen Hommage an Musiker, die ISBELL seinerseits geprägt und inspiriert haben.
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FAZIT: Es gibt viele Gründe, sich Songs zum covern auszusuchen. JASON ISBELL entschied sich dazu, für „Georgia Blue“ solche auszuwählen, die er selber liebt und verehrt und natürlich solche, die in seiner Umgebung im Staate Georgia entstanden sind. Neben eher offensichtlichen Klassikern von JAMES BROWN, GLADYS KNIGHT und OTIS REDDING suchte sich ISBELL aber auch Tracks von Zeitgenossen und Freunden aus. So gibt es gleich zwei Tracks von REM sowie von CAT POWER, den COUNTING CROWS, den INDIGO GIRLS und – besonders schön – des vor einigen Jahren verstorbenen VIC CHESNUTT zu hören, mit dem ISBELL auch eine persönliche Freundschaft verband.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.10.2021
Jimbo Hart
Jason Isbell, Amanda Shires
Jason Isbell, Sadler Vadem
Derry DeBoja
Chad Gamble
Amanda Shires (Fiddle)
Thirty Tigers
60:08
15.10.2021