Hauptberuflich ist LAURA-MARY CARTER – neben ihrem Kollegen STEVEN ANSELL – ja als die Gitarre-spielende Hälfte des britischen Rockduos BLOOD RED SHOES tätig. Dass sie nicht nur eine Wahnsinns Mörder-Gitarre in so ziemlich allen Rock-Varianten spielen, sondern auch Songs schreiben und singen kann, hat sie auch bei den BLOOD RED SHOES schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Freilich war es ihr, selbst im inzwischen bemerkenswert breit gefächerten stilistischen Format der SHOES, nicht möglich, sich als eigenständige, musikalische Persönlichkeit zu präsentieren (auch deswegen, weil sie seit jeher mit ihrer Schüchternheit kokettiert und sich ungern in den Vordergrund drängt). Ergo köchelte schon lange der Wunsch in ihr, es ein Mal mit einem ganz anderen Ansatz und ohne STEVE ANSELL musikalisch zu versuchen.
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Diese Möglichkeit ergriff sie, als sie in einer Tour-Pause bei einem ausgedehnten Trip durch die USA eine alte akustische Gitarre fand und begann, Songs auf diesem Instrument zu schreiben, was für sie eine neue Erfahrung darstellte und ihr zudem die Möglichkeit eröffnete, ihre eigene Musik in ein ruhigeres, nachdenklicheres und melancholischeres Fahrwasser zu lenken, in dem es dann auch mehr Raum für ihre gesanglichen Bemühungen gab. Nicht, dass sie dabei das Rocken verlernt hat, wie es z.B. die Grunge-Riffs des Titeltracks verraten. Es ist nur so, dass sie solche Elemente nur zur Akzentuierung und nicht zum reinen Selbstzweck einsetzt. Unterstützt von ihrem Musiker/Produzentenkollegen ED HARCOURT und Drummer JORMA VIK erschuf LAURA-MARY so eine Art musikalischen Reisebericht mit Songs, die sie auf ihrer Reise durch die USA eingesammelt hatte.
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FAZIT: Die im Titel von LAURA-MARY CARTERs Solo-Debüt besungene Stadt Namens „Nothing“ gibt es tatsächlich irgendwo in den USA, was sie aber erst erfuhr, als sie den Song bereits geschrieben hatte. Es gibt dabei zwei Inspirationsquellen auf dem Mini-Album: ihre rastlose Reise durch die USA (was dann auch einige musikalische Amerikanismen wie Country-Elemente oder Westcoast-Vibes erklärt) und ihr Faible für das Kartenlegen, das diese Reise nicht unwesentlich inspirierte und zugleich unter das Thema „Entwurzelung“ stellte. Auf diese Weise gelang LAURA-MARY CARTER das Kunststück, mit ihrem Debüt auch gleich ein musikalisches Selbstporträt zu erschaffen.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.12.2021
Ed Harcourt
Laura-Mary Carter
Laura-Mary Carter
Ed Harcourt
Jorma Vik
Republic Of Music
21:46
03.12.2021