LENNART SCHILGEN hat sich mit REINHARD MEY angelegt – und zwar indem MEY eine Parodie seiner selbst, die SCHILGEN in seinem Bühnenprogramm hatte, anwaltlich untersagen ließ. Das ist insofern pikant, als dass SCHILGEN auf seiner ersten EP mit kompletter Band ein ganz ähnliches, humoristisches Liedermacher-Format bedient, wie MEY, das insbesondere zu seinen Hochzeiten in den 70er Jahren auch tat.
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„Lennart Schilgen ist Singer-Songwriter, Dichter und Musik-Kabarettist aus Berlin“ heißt es völlig zurecht auf dessen Website. Vielleicht ist das ein wenig zu viel des Guten, denn das musikalische Wirken SCHILGENS gerät auf dieser EP erkennbar nur zum Mittel des Zweckes, seine kabarettistische Ader auch in seinen Liedern auszuleben.
Die Grenze zum Comedian wird auf diese Weise niemals so richtig verwischt. SCHILGEN sind Witze immer wichtiger als die Musik. Selbst, wenn er sich gefällige Deutschpop-Songs, wie seine Single „Ich lass es nur geschehen“, einfallen lässt, die auch mit einem gewissen Schwung präsentiert werden, dominiert alleine der humoristische Aspekt.
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FAZIT: Seine erste EP mit kompletter Band veröffentlichte LENNART SCHILGEN auf dem Label seiner Musikerkollegin DOTA KEHR, mit der er zuvor als Support getourt war. Da Schilgen aber sein Haupt-Augenmerk auf das komödiantische Element seines Tuns ausrichtet (während sich DOTA stets zunächst als Musikerin, denn als Comedienne sieht), schlägt sich das nicht so richtig nieder, denn wie soll man einen Liedermacher ernst nehmen, der das selber gar nicht so recht möchte?
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.04.2021
Lennart Schilgen
Lennart Schilgen
Kleingeldprinzessin Records
20:00
09.04.2021