Irgendwo zwischen Punk, epischem Heavy Metal im Geiste alter MANOWAR und zeitweiligen Anflügen von Classic Rock schaffen sich LIVE BY THE SWORD mit „Exploring Soldiers Rise“ ihre eigene Nische.
Ihr wolltet schon immer mal wissen, wie es klingt, wenn Punks sich an heroischen Schlachten-Epen der Marke GRAVE DIGGER versuchen und das Ganze dann mit Bathory-Vibes garnieren?
Dieses Album liefert die Antwort.
Der Titeltrack und das folgende „As History Unfolds“ lassen die Punk-Wurzeln noch sehr deutlich hervortreten, haben aber schon ein sehr episches Riffing, das in „A Glorious Iron Blaze“ gar pathetisch wird (mancher mag das auch Kitsch schimpfen) und damit eine gewisse Nähe zu alten Manowar nicht leugnen kann.
In „Into A New Dark Age“ wird dann der Classic-Rock-Einfluss sehr deutlich und macht den Song etwas lockerer als das Material davor.
An einigen Stellen braucht dieses Album sicher seine Zeit, bis es zündet, einfach weil es ungewohnt klingt. Vor allem aber, weil es erstmal so wirkt, als würden die punkigen Stücke „Whispers Of A Vicious Kind“ und das ungestüm speedige „The Inevitable Fall“ nicht so recht zum Rest der Songs passen. Ähnlich verhält es sich mit dem Gesang, der das Metal-affine Ohr während der ersten Hörproben durchaus nerven kann.
Gleichzeitig übt „Exploring Soldiers Rise“ aber eine gewisse Faszination aus, die dafür sorgt, dass das Album immer wieder läuft. Das hat zur Folge, dass die Musik reifen kann und letztendlich das komplette Album als, zugegeben etwas krude aber doch hörenswerte, Version eines Ohrwurms abgespeichert wird.
Auch der stimmliche Knackpunkt wird immer mehr zu einer Charakterstärke von „Exploring Soldiers Rise“, denn er vermittelt echte Ecken und Kanten, die hervorragend zur Thematik der Texte sowie zum Sound von LIVE BY THE SWORD passen.
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FAZIT: Punk-affine Metaller, aber auch Metal-affine Punks sollten sich „Exploring Soldiers Rise“ mit offenen Ohren anhören. LIVE BY THE SWORD schaffen es mit ihrer ungewohnten Soundkombination, sich eine völlig eigene Nische zu verpassen, sodass sie niemals (oder immer?) zwischen den Stühlen sitzen. Das ist Punk genauso wie es heroischer Metal ist. In erster Linie ist es aber ein starkes Stück Musik, das es zu entdecken lohnt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.12.2021
Freek De Greef
Erick Barnes
Wouter Davids
Daan Plasmejier
Rebellion Records
29:56
19.02.2021