Diese zwischen zwei Lockdowns in der italienischen Heimat ihrer Schöpfer aufgenommene EP bietet vier unaufdringliche Demonstrationen dessen, was das verantwortliche Label größtenteils an Stilen im Angebot hat: MALOTA zeigen schon mit der URL ihres Facebook-Profils, worauf sie musikalisch geeicht sind, doch zu ihrem Stoner Rock im weitesten Sinn gesellt sich auch noch eine erfreulich schmutzige Garagen-Schlagseite, die ja bei Go Down bekanntlich ebenfalls Programm ist.
Frontmann Max schreibt tiefsinnigere Texte, als es die geradlinige Musik seiner Combo erforderlich macht, obwohl man bei "The Uninvited Guest" zu keiner Zeit von seichter Standardkost sprechen muss. MALOTA vermitteln auf glaubwürdige Weise Unmut, der sich schon im eröffnenden ´Lampedusa´ in herben Sludge-Metal-Schreien äußert, während der hypnotische Groove gegen Ende im Verhältnis zum schwungvollen Beginn (dessen Duktus wird kurz vor Schluss wohlgemerkt wieder aufgegriffen) von janusköpfigem Eigensinn zeugt.
Dementsprechend schwer, sich in der Materie einzufinden, macht es das Quartett dem Hörer auch im weiteren Verlauf. ´Anti-social´ gemahnt tatsächlich an "asozialen" Punk und Hardcore der Marke Varukers oder Raw Power, bloß dass MALOTA eben noch dieses behäbige Doom-Element mit sich schleppen.
Die daraus resultierenden Wechselwirkungen, die das abwechselnd straighte und nervös zerfahrende ´Ministers of Fear´ und den hochdynamischen Titelstrack als Rauswerfer kennzeichnen, sind schlussendlich auch das Salz in der Suppe von "The Uninvited Guest". Die durch die Entstehung der Aufnahmen bedingten Soundschwankungen zwischen den Stücken sind weniger tragisch als die Tatsache, dass abgesehen von dem kompakten ´The Queen, the Lady´ nicht viel hängenbleibt.
Allerdings dürfte das genau die Absicht der Bandmitglieder sein…
FAZIT: im besten Sinn störrischer Garagen-Stoner - mit Herz und Bauch zugleich gespielt, aufrichtig verärgert und an den richtigen Stellen zurückhaltend, um längerfristig zu fesseln, ohne dass man MALOTA sieben Jahre nach ihrer Gründung bescheinigen dürfte, bereits "bei sich" angekommen zu sein. Die latente Wankelmütigkeit dieser EP verhindert ein solches Urteil im Guten wie Schlechten. <img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/d53b72abe0854fe59a610e8e22ad0cf6" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.11.2021
Max
Alberto, Massimo
Alberto, Mariusz
Mariusz
Go Down / Cargo
23:14
12.11.2021