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Omnium Gatherum: Origin

Stil: Melodic Death Metal

Cover: Omnium Gatherum: Origin

Für Überraschungen sind OMNIUM GATHERUM in jüngerer Zeit nicht unbedingt gut gewesen. Die Finnen haben sich als sichere Bank in Sachen Melodic Death Metal mit leicht progressiver Schlagseite bewährt und keine nennenswerten Stilbrüche begangen; einen solchen erlauben sie sich zwar auch mit "Origin" nicht, aber die Scheibe verblüfft nach 25 Jahren wegen ihres geradezu verboten hohen Pop-Appeals.

Der Umstand, dass Frontmann Jukka Pelkonen mehr Freiräume denn je für seine Growls erhält (´Prime´), deutet schon darauf hin, wie gut die Band die Produktionsprinzipien diverser AOR-Heroen der 1980er (von Journey über Boston bis hin zu Survivor) verinnerlicht zu haben scheinen. Nahezu alles auf "Origin" kreist um die Vocals, weshalb auch wirklich Sinn ergibt, die Platte mit einem todesmetallischen Pendant zu Def Leppards Über-Klassiker "Hysteria" zu vergleichen, wie es die Musiker selbst tun.

Im Kern ändert sich aber wie gesagt nichts im Hause OMNIUM GATHERUM. So gesehen wäre es gar nicht so abwegig, die Band heuer als Zwitter von Soilwork (´Tempest´, die schnellste Nummer) mit The Night Flight Orchestra (´Reckoning´, der Leisetreter - relativ gesehen) einzustufen. Davon losgelöst ist "Origin" ein Füllhorn echter Hits, für die das Quintett seine Ansprüche aber kein bisschen heruntergeschraubt hat.

Gitarrist und Mitbegründer Markus Vanhala adelt sich mit Spitzenkompositionen wie dem dezent an neuere Amorphis gemahnenden ´Paragon´, dem semi-artrockigen ´Fortitude´ und dem neunminütigen Vollfett-Prog ´Solemn´ selbst, wobei OMNIUM GATHERUM den schon starken Vorgänger "The Burning Cold" (2018) scheinbar mühelos überbieten. Treffender ist die augenzwinkernd gemeinte Selbstbezeichnung der Band - AORDM für "adult oriented death metal" – jedenfalls nie gewesen.

FAZIT: OMNIUM GATHERUNG befinden sich nach 25 Jahren am Zenit ihres Schaffens, und was nach dieser Chart-tauglichen, aber dennoch höchst ambitionierten Melo-Death-Ausnahmeerscheinung noch kommen soll, kann und will man sich momentan gar nicht ausmalen. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/0cba3770a91c432385d0c561ac95ba76" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.10.2021

Tracklist

  1. Emergence
  2. Prime
  3. Paragon
  4. Reckoning
  5. Fortitude
  6. Friction
  7. Tempest
  8. Unity
  9. Solemn

Besetzung

  • Bass

    Mikko Kivistö

  • Gesang

    Jukka Pelkonen, Markus Vanhala, Mikko Kivistö

  • Gitarre

    Markus Vanhala

  • Keys

    Aapo Koivisto

  • Schlagzeug

    Atte Pesonen

Sonstiges

  • Label

    Century Media / Sony

  • Spieldauer

    49:47

  • Erscheinungsdatum

    05.11.2021

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