Was 2017 als Duo begann - Schlagzeuger und Bassist, viel mehr sind PACHIDERMA auch heute noch nicht -, einigte sich rasch auf eine musikalische Mischung aus Sludge Metal und Stoner Rock, wobei mittlerweile das Alleinstellungsmerkmal hinzukommt, dass das offensichtlich aus Italien stammende Projekt einen festen Mann für visuelle Effekte bei Konzerten integriert.
Keine Frage, PACHIDERMA haben einen Narren an (Horror-)Filmen gefressen und sampeln mit Genuss daraus. Ihr erst jetzt erscheinendes Debüt besteht strenggenommen nur aus einer einzigen Kompositionen, die in vier Teil untergliedert wurde, wobei sich Tyrannos und Euplocephallus von den Werken des legendären schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman anregen ließen.
Nach dem zu lange vor sich hin dröhnenden Intro entpuppt sich "Il Diavolo, La Peste, La Morte" als in drei Akte unterteilte Experimental-Suite, die mehr oder weniger spontan (live) eingespielt wurde, wie man deutlich hören kann. PACHIDERMAs Sound beruht wohl zu einem großen Teil auf Improvisation und in deren Rahmen auch minimalen Modulationen, die das weitgehend monotone Treiben eindringlicher machen.
Bewegung kommt in erster Linie durch die Samples in die Sache, denn die statischen Strukturen verändern sich nicht maßgeblich, während die Geräuschkulisse dann doch so etwas wie eine "Handlung" in Aussicht stellt. Das Klangbild changiert zwischen sich wiegenden Bass-Grooves der schmutzigen Sorte zu sachtem Drumming und polterndem Lärm am Rand der Übersteuerung. Vor einer Bühne stehend wäre das Ganze sicherlich spannend mitzuvollziehen, auf Platte funktioniert es hingegen nur bedingt.
Hoch anrechnen muss man dem Trio zumindest, dass es jedem Track eine eigene Identität verliehen hat (´La Peste´ etwa wird vorwiegend von Keyboards geprägt) und einen hohen rhythmischen Einfallsreichtum an den Tag legt.
FAZIT: "Il Diavolo, La Peste, La Morte" ist ein Album für Doom-Avantgardisten, die auf Gesang und konventionelle, kompakte Arrangements pfeifen. PACHIDERMA lassen sich darüber hinaus auch Freunden von Bass-Drum-Duos ans Herz legen, ohne dass diese einen schnellen Zugang zur Musik erwarten dürften. <img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/239f3b87a89d4673953914d6214b8a08" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.11.2021
Tyrannos
Euplocephallus
Sinaloaraptor (Visuals)
Argonauta / Soulfood
33:37
19.11.2021