Der Brite MIKE „PASSENGER“ ROSENBERG gehört gewiss zu den produktivsten Songwritern der Gegenwart. In den letzten 14 Jahren schaffte er es immerhin 11 Alben zu veröffentlichen – und der einzige Grund, warum es nicht noch mehr wurden, ist der, dass ROSENBERG zudem auch zu den eifrigsten Touring-Artists zählt.
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Das nun vorliegende Album „Songs For The Drunk And Broken Hearted“ ist dabei – nach „Patchwork“ aus dem letzten Jahr - sogar schon sein zweites Lockdown-Projekt geworden. Anders als jenes ist dieses aber keine Digital-Only-Veröffentlichung für Fans, sondern eine „reguläre“ Veröffentlichung. Das erklärt, wieso einige bereits veröffentlichte Songs, wie „Sword From The Stone“ oder „London In The Spring“, nun auch (in überarbeiteten Versionen) den Weg auf dieses Album gefunden haben.
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Außerdem ist dies PASSENGERs Break-Up-Album geworden, was die melancholische Note fast aller Tracks erklärt. Das Werk eines Misanthropen ist es trotzdem nicht, denn ROSENBERG analysiert die besungenen Situationen entweder mit stoischer Klarheit – wie im Fall von „Nothing Aches Like A Broken Heart“ oder – wie im Titeltrack - mit selbstironischem Charme und schafft es so, das „Jammer-Syndrom“ der heutzutage tätigen Songwriter-Generation in erträglichen Grenzen zu halten.
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Außerdem agiert er weit weniger egozentrisch als viele Kollegen und leistet sich stattdessen brillante musikalische Charakterstudien wie „Suzanne“ oder „Remember To Forget“.
Als Songwriter brilliert er zudem mit einer Übersicht und Souveränität, die die (ggf. sogar erfolgreichere) Konkurrenz schlicht nicht zu erreichen vermag.
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FAZIT: MIKE ROSENBERG hat als Songwriter und Performer schon vieles ausprobiert: Folk und Folk-Pop, voll orchestrierte, asketisch arrangierte oder Kammerpop-orientierte Songwriter-Projekte im Band- und Solo-Modus oder Konzept-Alben – die alle stets von einfühlsamen, scharfsinnigen und universell ansprechenden Lyrics begleitet wurden. Heutzutage – und besonders mit diesem neuen Album – hat er eine Meisterschaft erreicht, die z.B. die Beatles auf der Höhe ihrer Kunst auszeichneten, als sie sich über alle Normen und Formalismen hinwegsetzten und einfach nur brillante Songs zu allen möglichen Themen schrieben – nur mit dem Unterschied, dass der Mann aus Brighton auf der kreativen Ebene alles alleine macht.
Punkte: 15/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.01.2021
Mike Rosenberg
Mike Rosenberg
Cooking Vinyl
35:00
08.01.2021