Weniger als 20 Minuten lang Sterben, und zwar ausdrücklich nicht auf die schmerzhafte Art - SADISTIK FOREST winken hinsichtlich des Titels dieser EP überdeutlich mit dem vielzitierten Zaunpfahl, denn "Obscure Old Remains" hört sich in der Tat so an, als ob die vier enthaltenen Stücke ebenso gut bereits in der ersten Hälfte der 1990er entstanden sein könnten.
Die Finnen schielen mit ihrer Musik ins nicht allzu weit von ihren Wohnorten entfernte Stockholm, wobei aber weder total plump auf Entombed oder Dismember gemacht wird noch der Sound krampfhaft auf die eigentlich obligatorische Boss-HM2-Effekt-Kreissäge hin gebürstet wurde.
Die virtuosen Solos zwischendurch - ´Barbarian´ ist auch davon abgesehen DAS Highlight dieser EP - haben wirklich Carcass- (ab "Heartwork") respektive Bill-Steer-Qualitäten, wohingegen die Produktion zwar roh ist, aber zu keiner Sekunde nach den Sunlight Studios klingt. Der ehemalige Hooded-Menace-Bassist und -Shouter Markus Makkonen entpuppt sich dabei als wertvoller Posten, weil er eine Charakterstimme besitzt wie seine schwedischen Pendants.
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Zum Schluss wird es, nachdem man während ´Nihil´ nachgerade progressive Züge wahrgenommen zu haben glaubte, noch einmal richtig heiß … aber ganz langsam, denn der sechseinhalbminütige Stampfer ´Waters Black´ hat auf seine mechanische Art zu gleichen Teilen was von Doom Metal und Industrial, ungefähr so wie Morbid Angel während ihrer kurzen, immer noch reizvollen "Domination"-Ära. Kunststück? Darauf dürft ihr wetten.
FAZIT: Wir brauchen ein vollständiges Album von SADISTIK FOREST, einer mehr als hoffnungsvollen Death Metal Band aus dem - welch Zufall - Genre-Geheimtipp-Land Nummer eins. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/27cbbdc6369c45e796682aec6be75d4c" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.06.2021
Markus Makkonen
Markus Makkonen
Antti Heikkinen, Jarkko Lahtinen
Vesa Mutka
Transcending Obscurity
Obscure Old Remains
28.05.2021