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Satyrus: Rites

Stil: Doom Metal

Cover: Satyrus: Rites

Argonauta machen es sich manchmal, aber nicht immer so leicht wie mit SATYRUS, denn die Gruppe stammt quasi aus der Nachbarschaft der italienischen Plattenfirma. Die Sizilianer existieren erst seit ein paar Jahren, fackeln aber anscheinend ungern allzu lange und hauen ihr bereits 2020 in Eigenregie veröffentlichtes erstes Album dieser Tage auf breiter Ebene heraus, um international von sich reden zu machen.

SATYRUS lassen es aber rein musikalisch eher behäbig angehen - Doom Metal mit okkulter Note ist angesagt, wie man rasch erkennt, während sich das eröffnende ´Black Satyrus´ mit Mönchschor-artigen Gesängen und Samples von Aleister Crowleys Stimme aus dem Off ins Ohr schlängelt. Nach etwa einem Drittel der Spielzeit geht die fast zwölfminütige Nummer in zweistimmige Gitarrenmotive über, wie sie nicht typischer für diesen Stil sein könnten.

Es trillert wie auf Black Sabbaths ersten beiden Alben, und der Fuzz-Effekt, dessen sich Sechssaiten-Mann Frankie Pizzimenti bedient, könnte glatt aus Tony Iommis Mottenkiste kommen. Fronter Johannes Passafiume mimt dazu passend zwar nicht den Ozzy Osbourne, hat aber eine ähnlich helle, klagende Stimme, die perfekt zum auch im weiteren Verlauf von "Rites" finsteren Riff-Treiben passt.

´Shovel´ ist nach dem etwas ermüdenden Mammutsong zu Beginn dankenswerterweise lebendiger und verfügt über ein handfestes Hook, das es neben dem nachfolgenden ´Swirl´ (geiler Tempowechsel gegen Ende!) zur hervorstechenden Nummer von "Rites" macht.

Leider brauchen SATYRUS bis zum vorletzten Track ´Stigma´ bis sie den Groove von Bill Ward und Geezer Butler finden. Das Stück swingt ungefähr wie ´Lords Of This World´, bloß fehlt hier wieder die zwingende melodische Idee, ehe die zehn Minuten von ´Trailblazer´ wieder ein wenig griffiger sind.

FAZIT: Die noch jungen Doomer SATYRUS müssen ihr Songwriting straffen und sich melodisch tiefer in die Materie hineinknien, um in der Szene etwas zu reißen. Bis dahin bleiben sie ein sperriger Tribut an die frühen Black Sabbath. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/d20efba041ef4957a89dd822a82815e9" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.06.2021

Tracklist

  1. Black Satyrus
  2. Shovel
  3. Swirl
  4. Stigma
  5. Trailblazer

Besetzung

  • Bass

    Freddy Fish

  • Gesang

    Johannes Passafiume

  • Gitarre

    Frankie Pizzimenti

  • Schlagzeug

    Morg

Sonstiges

  • Label

    Argonauta / Soulfood

  • Spieldauer

    44:24

  • Erscheinungsdatum

    04.06.2021

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