Mit "Mournful Cycle of Kingdom" legt das Dungeon-Synth-Projekt TAURWEN aus Istanbul in der Türkei sein zweites Album vor, und führt etwaig Interessierte ein wenig in die Irre: Die Musik klingt - entgegen der Selbstbezeichnung - eher neoklassisch als mittelalterlich.
Atmosphärisch gelungen und für Dungeon-Synth-Maßstäbe herkömmlich "dramatisch" erwartet die Hörerschaft keine Überraschungen und keine Hürden, die es zu überwinden gilt, es sei denn es besteht eine Allergie gegen das Grillenzirpen in der "Serenade Under The Moonlight". Im Interview mit dem Hatred Means War 'zine hat Oguzhan Durukan, der Musiker hinter TAURWEN, empfohlen, durch den Wald zu streifen, um sich inspirieren zu lassen. Für sein etwas mehr als halbstündiges Album dürften vor allem Frühling und Herbst in jenem Reich ihre Wirkung auf die Kompositionen nicht verfehlt haben. Bei keinem Stück wird der Einfluss von Gründervater Mortiis so deutlich wie bei "Realm Of Darkness", während der Ausklang "Where Old Woods Overshadow" von der Melancholie Empyriums zehrt.
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FAZIT: "Balance is the key" lautet das Motto von TAURWEN für "Mournful Cycle of Kingdom", und jener traurige Kreislauf wird so nachvollziehbar, balanciert und unaufgeregt intoniert, dass sich dazu gut zur Ruhe kommen lässt. Dungeon Synth für Traumreisen?
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.05.2021
Oguzhan Durukan
Oguzhan Durukan
Dark Age Productions
33:55
30.04.2021