Zurück

Reviews

U.D.O.: Live In Bulgaria 2020 – Pandemic Survival Show

Stil: Heavy Metal

Cover: U.D.O.: Live In Bulgaria 2020 – Pandemic Survival Show

Man darf darüber streiten, inwiefern der (ja, keine Auseinandersetzung mit ihm ohne diese Erwähnung …) ehemalige Accept-Frontmann Udo Dirkschneider und seine Backing-Band verantwortungslos handelten, indem sie am 18. September 2020 im bulgarischen Plowdiw auftraten, wo die Sicherheitsbestimmungen bezüglich der Covid-19-Pandemie unter dem europäischen Standard lagen. U.D.O. hatten zweifellos ein hehres Anliegen, nämlich das ausverkaufte römische Amphitheater der Stadt mit ihrer Musik zu beschallen und das Ganze auch für Nichtanwesende festzuhalten.

Die Umsetzung erweist sich nun als auf allen Ebenen amtlich: "Live In Bulgaria 2020 – Pandemic Survival Show" mag pathetisch betitelt sein, bietet aber nichts weniger als das, was die Worte versprechen. Die Gruppe spielt wenn auch nicht ums Überleben, so doch auf jeden Fall mit einer Menge Herzblut, und das haben ihrer Helfer vor Ort super eingefangen.

Man macht Musikern wenig bis nichts vor, die normalerweise rund 200 Konzerte jährlich abwickeln, und das sieht bzw. hört man hier deutlich. Haltet von der zigsten Aufbereitung oller Accept-Standards im Verbund mit demgegenüber seit je abfallenden U.D.O.-Schoten, was wir wollt (schließlich handelt es sich nicht um das erste Live-Dokument der Combo) - das Ergebnis ist akustisch wie optisch "state of the art".

Nach der ersten Dreiviertelstunde, die sich mit dem Programm der jüngsten "Steelhammer"-Tour deckt, gehen U.D.O. zunächst bis zu "Solid" von 1997 zurück (´Independence Day´), streuen ein paar Kompositionen jüngeren Datums ein, bei denen Dirkschneider übrigens genauso souverän intoniert wie bei den Classics, ehe die Zeit kurz nach seiner Trennung von Accept gewürdigt wird: ´In The Darkness´ kommt von der Kult-LP "Animal House" (1987), und nach einer breit ausgewalzten Version des unvermeidlichen ´Princess of the Dawn´ schließt sich das Titelstück von "Timebomb" in erfrischend unverbrauchter Weise an.

Einzig die Tatsache, dass U.D.O. zu lange auf den unverzichtbaren Tracks (klar, ´Metal Heart´) herumreiten, ist ein Schönheitsfehler, im Rahmen des Komplettpakets aber ziemlich unerheblich.

FAZIT: Edel geht der Mensch zugrunde … Spaß beiseite, "Live in Bulgaria" ist die bisher zwingendste Konzert-Nachlese von U.D.O., wobei man naturgemäß den "real deal" eintüten sollte, also nicht nur die Tonspur auf CDs oder LPs, sondern die Blu-Ray mit den bewegten Bildern von Mr. "German Tank" und seinen jungen Kameraden. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/4cfd9284123e4dc29c2424107890481f" width="1" height="1" alt="">

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.04.2021

Tracklist

  1. Intro
  2. Tongue Reaper
  3. Make The Move
  4. Midnight Mover
  5. Wrong Side Of Midnight
  6. Metal Machine
  7. Independence Day
  8. Rose In The Desert
  9. Vendetta
  10. Rising High
  11. Prologue: The Great Unknown
  12. In The Darkness
  13. I Give As Good As I Get
  14. Princess Of The Dawn
  15. Timebomb
  16. Drum Solo
  17. Bass Solo
  18. Hungry And Angry
  19. One Heart One Soul
  20. Man And Machine
  21. Animal House
  22. They Want War
  23. Metal Heart
  24. Fast As Shark
  25. Balls To The Wall
  26. Outro (Stillness Of Time)

Besetzung

  • Bass

    Tilen Hudrap

  • Gesang

    Udo Dirkschneider

  • Gitarre

    Andrey Smirnov, Fabian Dee Dammers

  • Schlagzeug

    Sven Dirkschneider

Sonstiges

  • Label

    AFM / Soulfood

  • Spieldauer

    138:16

  • Erscheinungsdatum

    19.03.2021

© Musikreviews.de