Die neue VEILBURNER-Scheibe ist ein Prachtexemplar, was sich vor flammendem Eifer fast überschlagenden Black Metal angeht. Die beiden US-Amerikaner, die für Musik - Mephisto Deleterio spielte sämtliche Instrumente ein und komponierte auch - und Texte verantwortlich zeichnen (Schreihals Chris "Chrisom Infernium" Sheppard ist auch für den visuellen Aspekt des Projekts zuständig), orientieren sich an Landsleuten wie Nightbringer oder Bestia Arcana, doch angesichts der bisweilen avantgardistischen Züge ihrer Songs lassen sich auch Imperial Triumphant als Vergleichsband ins Feld führen.
Bestechend sind auf dem fünften Album des Duos in jedem Fall die originell eingebundenen Instrumente, die nicht zum gängigen Rock- und Metal-Waffenarsenal gehören - nicht nur Synthesizer, sondern auch allerlei befremdliche Saiteninstrumente (danach hört´s sich zumindest an), wobei derbe Gitarrenriffs trotzdem zu jeder Zeit das Heft in der Hand halten. In dieser Form schneiden VEILBURNER sozusagen mit scharfem Schwert, denn was schon allein der Opener an wahnsinnigem und vor allem brutalem (technischem) Geschrubbe auffährt, geht auf keine schwarz-weiße Kuhhaut.
Der frappierende Unterschied zwischen VEILBURNER und anderen D-Zug-Knüpplern, die sich obendrein in virtuosem Höchstleistungssport ergehen, ist fokussiertes Songwriting, nachzuhören beispielsweise auch im abwechselnd psychedelisch wabernden und hämmernden ´Nocturnal Gold´ das sich nach ruhigem Beginn zu schräger Raserei hochschraubt, die nach zu schnell abgespieltem Voivod-Vinyl klingt oder während des am Grindcore schrammenden Titelstück.
´An Odyssey Through Cataclysm´ verschränkt dann mittlere Morbid Angel mit Gorguts, und dem Hörer wird wieder mal bewusst, wie dicht Black und Death Metal nebeneinander existieren - oder wie egal eine Genre-Trennung ist, solange das Verhältnis der Stilmittel zu so grandioser Mucke führt.
FAZIT: VEILBURNER bleiben ein Garant für außergewöhnlichen "everything goes"-Black-Death-Metal - auf "Lurkers in the Capsule of Skull" gibt´s so viel zu entdecken, dass man mehrere Monate daran zu kauen haben dürfte, bis man die Scheibe vertraut nennen kann. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/908cd4f9bdb043eab8a3b28a5a97561f" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.10.2021
Mephisto Deleterio
Chrisom Infernium
Mephisto Deleterio
Mephisto Deleterio
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Transcending Obscurity
53:20
24.09.2021