Indiana hat spätestens nach der Umsiedlung der in Ungnade gefallenen Florida-Darlings Iced Earth eben dorthin einen festen Platz auf der Heavy Metal-Landkarte, und auch WOLFTOOTH stammen aus diesem Bundesstaat. Die Gruppe hat bereits zwei Alben im kleinen Rahmen veröffentlicht (jeweils 2018 und erst 2020 "Wolftooth" respektive "Valhalla"), ihr drittes zeigt sie im Vergleich dazu praktisch unverändert.
Geboten wird auf "Blood & Iron" linientreu heroischer Stahl im Geist von Zeitgenossen wie Eternal Champion oder Visigoth; das Quartett orientiert sich ohne Frage an diesen Vertretern seiner Generation, hat aber gewiss auch die frühen Manowar-Platten als Referenzgrößen für diesen Stil verinnerlicht.
Die bedächtige Art und Weise nämlich, wie WOLFTOOTH ihre tendenziell etwas längeren Kompositionen aufbauen, ähnelt jener von Joey DeMaio und Co. zu Jugendzeiten. Die beiden Gitarristen Jeff Cole und Chris Sullivan scheinen vernarrt in Melodien zu sein, wie um die mystische Aura zu erzwingen, die ihre übliche (Fantasy-)Themen abdeckenden Songs auszeichnet.
Andererseits reißen speziell die mit mehr spielerischer Energie dargebotenen Tracks mit - allen voran das hämmernde ´Hellespont´ und das beschwingte ´A King's Land´, wohingegen die Band nicht nur im Titelstück von "Blood & Iron" regelrecht hundemüde wirkt. Solch zähe Nummern halten sich dankenswerterweise nicht genau die Waage mit den flotten Fegern; letztere überwiegen und holen das Album letzten Endes aus dem Mittelmaß heraus.
Neben der Tatsache, dass sich die stärksten Stücke erfreulicherweise zum Ende hin häufen, liefert Sullivan als charismatischer Sänger zwischen Ozzy (höre ´The Voyage´) und Manilla Roads seligem Mark Shelton den zweiten Grund dafür, dass …
FAZIT: … "Blood & Iron" nicht mehr und nicht weniger als ein qualitativ leicht überdurchschnittliches Retro-Rollenspiel-Metal-Album geworden ist, das sympathischerweise nicht auf der Höher-Schneller-Weiter-Welle der aktuellen Vintage-Szene mitreitet. <img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/0ab1d1c5989e4223ac1d53541f80ff1b" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.12.2021
Terry McDaniel
Chris Sullivan, Johnny Harrod
Chris Sullivan, Jeff Cole
Johnny Harrod
Napalm / SPV
52:23
03.12.2021