Die beiden neuen Songs auf der Compilation "Tales of Madness" deuteten bereits an, dass WOMBBATH in Zukunft etwas ausgefalleneren Death Metal spielen würden, gleichwohl ohne der reinen Lehre untreu zu werden. Diese Ahnung bestätigt sich nun auf "Agma", womit der Gruppe das Kunststück gelingt, über 70 Minuten hinweg altmodischen Stoff ohne Laufmaschen zu weben.
Die auf der neuen Scheibe der Schweden gebotene Bandbreite ist beachtlich, und die Qualität des Songwritings bemerkenswert hoch. ´At The Giant's Feet´ erinnert genauso wie ´Blindly They Follow´ mit hellen Schreien zwischendurch gar an Strapping Young Lads "City"-Sound - episch, läuternd, einfach mitreißend.
´Inquisition Reborn´ erweist sich als Gehoppel der alten Todesblei-Schule mit fast zu traditionellem Heavy Metal taugenden Gitarrenleads, bevor klare Gesangspassagen während ´Misantropi Och Förakt´ weiter in diese Richtung vorstoßen. ´Departure From The Light´ wirkt indes wie ein Kniefall vor den frühen Morbid Angel, wohingegen ´Scorned Existence´ mit Geige an At the Gates zu ihrer Anfangszeit oder A Canarous Quintet denken lässt. Ihren düsteren Charakter bewahrt sich die Gruppe wohlgemerkt in jeder Situation, egal wie facettenreich es auf "Agma" zugeht.
´Breathe In The Flames´ verschränkt Blastbeats mit entrückt psychedelisch anmutenden Gitarren, ein präsent brummelnder Bass wie vor allem im beklemmenden ´The Seventh Seal´ und Black-Metal-Anleihen in ´Divine Pain´ erweitern das Spektrum über den Tellerrand der üblichen Blutsuppe hinaus. Die getragene Doublebass-Planierraupe ´A World Of Destruction´ und das licht arrangierte, betont atmosphärische ´In Decay They Shall All Fester´ setzen weitere Farbtupfer auf ein für Death-Metal-Verhältnisse ohne hin schon sehr buntes Album.
FAZIT: WOMBBATHs Death Metal kickt auch in der Verlängerung ausgesprochen gut "ass" "Agma" ist ein Genre-Monument mit wenig bis null Füllmaterial und sei jedem Freund von Edge of Sanity, frühen Hypocrisy und halt überhaupt der schwedischen Schule ans Herz gelegt. <img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/b01d4cacbca6432abf268cf1cfd283ce" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.12.2021
Matt Davidson
Jonny Pettersson
Thomas von Wachenfeldt, Håkan Stuvemark, Jonny Pettersson
Jon Rudin
Thomas Von Wachenfeldt (Geige)
Transcending Obscurity
72:38
31.12.2021