Als BRIAN LOPEZ und GABRIEL SULLIVAN ca. 2015 ihre Bandprojekt XIXA aus der Taufe hoben, waren beide schon Veteranen der im kalifornischen Tucson beheimateten Wüstenrock-Szene, in der sie als Zuarbeiter für MARIANNE DISSARD, GIANT SAND sowie CALEXICO und auch als Solo-Künstler tätig waren. Die gemeinsamen musikalischen Vorlieben und die auf diesem Sektor gewonnene Routine war ihrem Tun von Anfang an anzuhören – und das obwohl LOPEZ und SULLIVAN als Songwriter und Performer recht unterschiedliche Eigenarten aufwiesen, verquickten sie in dem Projekt XIXA innovative Stilelemente zu einer ureigenen musikalischen Melange.
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Nachdem das stilistische Terrain – bestehend aus psychedelisch aufgebohrten Elementen aus Indie-Rock, Tex-Mex- und in diesem Zusammenhang bisher eher ungebräuchlichen kubanischen Chicha-, Cumbia-, und Latin-Grooves – nun abgesteckt war, konnten es sich LOPEZ und SULLIVAN leisten, auf dem neuen Werk noch eine spirituelle inhaltliche Note hinzuzufügen und von der musikalischen Seite aus das Konzept auf epische Manier auszudehnen.
Es geht um archaische Mythologien, Metaphysik, Science Fiction, Esoterik und andere Krypto-Wahrheiten. Dass sich das Ganze anhört, wie ein liebevoll vertonter LSD-Trip gehört dabei natürlich mit zum Programm. Hinzu kamen der verstärkte Einsatz von JASON URMANS Keyboard-Beiträgen, eine Betonung der mit viel Hall und Delay augmentierten, psychedelischen Aspekte und nicht zuletzt der Einsatz des grönländischen Uummannaq-Kinderchors.
FAZIT: BRIAN LOPEZ und GABRIEL SULLIVAN – die musikalischen Masterminds und Kapitäne des „arizonischen“ Bandprojektes XIXA, hätten es sich einfach machen können und den auf dem Debütalbum „Bloodline“ (und diversen EPs) eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen können – denn genügend musikalische Ressourcen hatten sie ja nun wirklich zur Verfügung. Stattdessen entschlossen sich die Jungs, dem zweiten richtigen Longplayer „Genesis“ gleich mehrere räumliche, spirituelle und klangliche Dimensionen hinzuzufügen. Und zwar – wie gewohnt – mit einem selbstironischen Augenzwinkern, weswegen man ihnen dann den einen oder anderen verquasten Unsinn auch gerne verzeihen mag.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.02.2021
Hikit Corbel
Brian Lopez, Gabriel Sullivan
Gabriel Sullivan, Brian Lopez
Jason Urmann
Winston Watson, Efren Cruz Chavez
Julian Records
42:54
19.02.2021