A/LPACA gehen gleich in die Vollen. Die italienische Band brettert los als hätten Captain Starfish und seine Spacecowboys einen überfälligen Termin im Restaurant am Ende des Universums. Mit elektronisch verzerrter Stimme führt Christian Bindelli durchs Programm, das wie eine treibende Melange aus Hawkwind zu „Choose Your Masques“-Zeiten, SUICIDE und PIL („slave antenna array“ als beschleunigtes „The Order Of Death“-Derivat) daherkommt. Es wird stoisch drauflos gerockt, keine Atempause, nur kurze solistische Einlagen, die emsige Gemeinschaft steht im Vordergrund. Das Tempo kommt nicht mit gehetzter Übersteigerung daher, sondern rattert mit der Unerbittlichkeit des Snowpiercers durch die eisige Landschaft.
Balladen sucht man vergeblich, gelegentlich wird ein wenig der Schub gedrosselt und die halluzinatorische Monotonie durch kleine melodische Spielereien aufgelockert. Doch meist röhrt die Orgel, respektive Synthesizerbrigade, der Bass pluckert deftig, das Schlagzeug wirbelt und irgendwo sorgt die Gitarre für Akzente – auch feiner austarierte. Das ist einprägsam, zupackend und besitzt gehörige dramatische Power. Ganz selten gibt es ein paar zu gleichförmige Abläufe.
Der Coolness-Faktor ist hoch, was an der schäumenden Beatnik-Surfpunk-Atmosphäre liegt und an der Cleverness, die lässig eine SOFT MACHINE-Hommage mit „i am kevin ayers“ einbaut. Der Song selbst klingt allerdings mehr nach JOY DIVISION im Gute-Laune-Modus (relativ). Höhepunkt eines Albums dessen energetischer Ausstoß höchst ansteckend ist.
FAZIT: „Make It Better“ ist ein rotziges Stück voranpreschender Musik, die launig 60er-Jahre-Psychedelic mit Spät-Punk- und Space-Rock mischt und damit hochenergetisch aus den Lautsprechern dröhnt. Oder um Russ Meyer zu zitieren (mal wieder): „Faster Pussycat, Kill, Kill!“
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.04.2021
Andrea Verrastro
Christian Bindelli, Andrea Fantuzzi
Christian Bindelli
Andrea Fantuzzi
Andrea Sordi
Sulatron Records/Broken Silence
41:51
19.03.2021