Keine Frage, mit dieser EP dürften ADAMANTIS einen Achtungserfolg innerhalb der Reinmetall-Szene feiern, denn "The Daemon´s Strain" verfügt nach dem Debüt-Kurzformat "Thundermark" (2018) und dem ersten Langdreher "Far Flung Realm" über so ziemlich alles, was Freunde des Epischen, Heldenhaften und Fantasischen lieben.
Cruz Del Sur haben sich mit dem Quartett aus Massachusetts einen herausragenden Newcomer aus den Vereinigten Staaten geangelt, der mehr oder weniger genau in die Kerbe von Argus, Visigoth und Konsorten schlägt, aber schon jetzt eine stark ausgeprägte individuelle Note aufweist. Die Vorliebe der Musiker für sinfonischen Rock aus den 1970ern ist nämlich nicht zu überhören.
Die sorgfältig ausgearbeiteten Chor-Arrangements zeugen genauso davon wie die im Grunde an Orchesterwerke heranreichende Struktur des 13-minütigen Titelstücks zum Schluss. Dort spielen ADAMANTIS zudem alle kompositorischen Trümpfe aus, die sie haben, ob mit wie zum Dialog innerhalb ihres narrativen Konzepts eingefügtem Frauengesang oder durch ruhige instrumentale Aufbauten.
Das melodische Vokabular umfasst wie schon auf dem Vorgänger gleichermaßen europäische/deutsche Vorgaben (Helloween, Blind Guardian) und nordamerikanische Züge, wobei wie abzusehen Manowar und Manilla Road als wesentliche Paten genannt werden müssen. Bezüglich des schwärmerischen ´Dark Moon Goddess´ (orientalische Tonfolgen inklusive) wäre auch eine griechische DNS (Battleroar) denkbar, doch das ist im Verhältnis zur für sich selbst stehenden Qualität des Materials geografische Erbsenzählerei.
FAZIT: "The Daemon´s Strain" ist ein Muss für Epic-Metal-Fans, und ADAMANTIS festigen mit dieser EP ihren Status als Genre-konforme, aber trotzdem eigenständige Szeneband. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/9fce0056f84b4e5288f3ed85c2b1e071" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.06.2022
Jeff Stark
Javier Estrada, Teddy Shao
Evgeny Gromovoy
Cruz Del Sur / Soulfood
28:57
17.06.2022