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Agathodaimon: The Seven

Stil: Black Metal

Cover: Agathodaimon: The Seven

Zu ihrer Anfangszeit nannten sich AGATHODAIMON unapologetisch Black Metal, heute beschreibt das Label die Musik der Mainzer schwammig als "Dark Metal", aber umgekehrt wird ein Schuh daraus. Unabhängig von solchen Schubladen-Fragen handelt es sich bei "The Seven" quasi um ein Comeback, denn die letzte Platte der Band liegt fast zehn Jahre zurück.

Die seit 2020 an Bass, Schlagzeug und zweiter Gitarre neu besetzte Gruppe - knüpft mit ihren neuen Songs nur bedingt an jene des Vorgängers "In Darkness" (2013) an, bleibt aber als sie selbt erkennbar.

Die gallige Eruption ´La Haine´ markiert einen amtlich derben Beginn und schmiedet reines schwarzes Metall, wie man es auch im weiteren Verlauf in mehr oder minder unverfälschter Form serviert bekommt, was die stilistische Einordnung umso unverständlicher macht. ´Wolf Within´ etwa klirrt etwas zu brav melodisch in Richtung Skandinavien, wobei die rhythmisch geprägten Strophen positiv durch markanten Sprechgesang auffallen.

Das zweiteilige ´In my Dreams´ - bei ´Prelude handelt es sich dem Titel entsprechend lediglich um ein kürzeres Intro - besticht dann sogar mit melodiösem Heldentenor, der dem Quintett in dieser Form ausgezeichnet steht. Das abschließende ´The Divine´ ist mit etwas über sieben Minuten Spielzeit der längste Track im Aufgebot und weist jene sinfonischen Züge auf, die der Gruppe zeitweise den Ruf einhandelten, so etwas wie Cradle of Filth oder Dimmu Borgir light zu sein.

Die recht kompakten Nummern ´Ain´t Death Grand´ (stimmungsvolle Walze mit dickem Keyboard-Teppich, der die Härte der Musik nicht zudeckt) und ´Kyrie / Gloria´ (martialisch stampfend; hier macht sich die authentisch aggressive Stimme von Frontmann Ashtrael bezahlt) bilden zwei repräsentative Klammern um das gesamte Material und dienen somit als Anspielstipps.

FAZIT: Das (natürlich) siebte AGATHODAIMON-Album klingt auf angenehme Weise angestaubt nach melodischem Black Metal aus den 1990ern, nicht skandinavisch und dennoch hörbar von der dortigen Szene beeinflusst. Ansonsten kratzt die Band wieder nicht am unvergleichlichen Charme ihres ziemlich legendären Kassettendemos "Near Dark" (1997) - mit dem Szene-Hit ´Banner of Blasphemy´ - und will dies vermutlich auch gar nicht. Davon unabhängig werden Freunde der gepflegt sauberen extremen Kost ihre dunkle Freude an "The Seven" haben. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/a0549a69f27a40ba88fff9e48a96b042" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.03.2022

Tracklist

  1. 1. La Haine
  2. 2. Ain´t Death Grand
  3. 3. Wolf Within
  4. 4. Ghosts of Greed
  5. 5. Mother of all Gods
  6. 6. Estrangement
  7. 7. In my Dreams (Part 1 - Prelude)
  8. 8. In my Dreams (Part 2 - In Bitterness)
  9. 9. Kyrie / Gloria
  10. 10. The Divine

Besetzung

  • Bass

    Von Yanesh

  • Gesang

    Ashtrael, Sathonys

  • Gitarre

    Sathonys, Nakhateth

  • Schlagzeug

    Mortos

Sonstiges

  • Label

    Napalm / SPV

  • Spieldauer

    50:44

  • Erscheinungsdatum

    18.03.2022

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