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Reviews

Age Of Alteration: Chapter I: Ember

Stil: Melodic Death Metal

Cover: Age Of Alteration: Chapter I: Ember

Mal ganz grundsätzlich: Auch wenn es im heutigen, digitalen Zeitalter für viele Bands so einfach wie nie ist, ihre Musik zu veröffentlichen, kommt einem als Liebhaber physischer Produkte jedes mal die Galle hoch, wenn bei neu entdeckter Musik auf jegliche Haptik verzichtet wird.
Was soll das?
Dadurch bekommt die Musik unweigerlich den Charakter eines überdimensionierten Testballons. Nach dem Motto: „Wenn es digital läuft, schieben wir vielleicht eine CD/LP hinterher.“
Diese Haltung wird leider auch AGE OF ALTERATION ein wenig zum Verhängnis. Denn mit „Chapter I: Ember“ haben die noch recht jungen Death Metaller eigentlich ein feines Stück Musik an der Hand, das sich irgendwo zwischen Technik und epischem Feeling ansiedelt. Der Sound ist eine Wucht und das brutale Gebrüll macht richtig Laune.

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Das ist zwar Melodic Death Metal, aber eben mit starkem Fokus auf den Anstrich des Todes. Auch die historisch angehauchten Texte passen gut ins Gesamtbild und das Cover illustriert Musik und Albumtitel doch recht passend.
Songs wie „Just A Dream“ oder auch „Let Your Dream Die“ sind schön ausbalanciert und tappen trotz Keyboard- und allgemeiner Melodiepräsenz nicht in die Kitsch-Falle. Im Gegenteil: Vor allem das brutale Gebrüll von Fronter Andreas macht immer wieder deutlich, dass das Fundament dieser Musik Death Metal ist.

Ob’s das atmosphärische Zwischenspiel „The Wail“ wirklich braucht ist zwar fraglich, denn auf Dauer wirkt es eher verzichtbar, allerdings stört dieser Moment der Ruhe nicht. Als Überleitung zu „Rome Has Fallen“ erfüllt es sogar einen passenden Zweck, denn so wird Spannung erzeugt. Dass die Hymne an den Untergang des Römischen Reichs dann noch ein Stück aggressiver ausfällt, passt da gut ins Bild. Die Aggression ist wohl eher darauf zurückzuführen, dass die Klavierthematik gegen Ende des Songs wieder aufgenommen wird und überhaupt ein gehöriger Zuwachs an Melodik stattfindet. Das sorgt für ein schönes Gleichgewicht innerhalb des Songs, der damit fast zu sowas wie einem Ohrwurm wird.

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„Kyriake“ bleibt sogar noch schneller im Ohr hängen (Diese Gitarrenmelodien!). Der Song klingt nach einer epischen Schlachten-Hymne und vertont die Geschichte von Aufstieg und Fall während eines Krieges recht passend. Außerdem sind die variableren Screams eine Wucht, denn sie schärfen den Charakter der Musik ein weiteres Mal. Dass darüber hinaus die Instrumentalfraktion wie geschmiert ineinander greift, zeigt, dass hier durchaus Männer mit so einiger Erfahrung am Werk sind.

FAZIT: Musikalisch gibt’s hier nicht viel zu meckern. Fans von melodischem, gerne auch heroischem Death Metal dürfte bei „Chapter I: Ember“ das Herz aufgehen. Das große Manko aber bleibt: AGE OF ALTERATION werfen diese EP bisher nur digital unters Volk. Bleibt zu hoffen, dass bald ein Label anbeißt, denn die Musik ist definitiv mehr als nur ein Testballon.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.07.2022

Tracklist

  1. Atonia
  2. Just A Dream
  3. Let Your Dream Die
  4. The Wail
  5. Rome Has Fallen
  6. Kyriake

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Eigenproduktion

  • Spieldauer

    21:11

  • Erscheinungsdatum

    22.06.2022

© Musikreviews.de