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Ardarith: Home

Stil: Progressive Metal

Cover: Ardarith: Home

Bei manchen Alben verschwimmt die Grenze zwischen Musik und Hörspiel doch sehr. Das Progressive Metal-Projekt ARDARITH hat mit „Home“ ein Konzeptwerk vorgelegt, auf das diese Charakteristik uneingeschränkt zutrifft. Fünf verschiedene Stimmen verkörpern fünf unterschiedliche Charaktere in der textlichen Geschichte, in der es darum geht, dass sich der Hauptcharakter „Me“ (Rob Lundgren) auf die Suche nach einem wie auch immer gearteten Zuhause macht. Dabei begleiten ihn die vier Emotionen „Hope“ (Alina Lesnik), „Despair“ (Daniel de Jongh), „Guilt“ (Liv Jargell) und „Memory“ (Alexander Göhs).

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Dementsprechend sind sämtliche Texte der Songs von „Home“ als Dialoge zwischen den jeweils beteiligten Rollen gestaltet, was zur Folge hat, dass immer mehrere Stimmen zu hören sind. Bei solch einem ambitionierten Projekt besteht zumindest die Gefahr, dass sich die Musik in Komplexität verrennt, wodurch die Emotionen gerne mal auf der Stecke bleiben.
ARDARITH umgehen diese Problematik aber sehr geschickt, indem sie sich von vornherein keinerlei gängigen Strukturen unterwerfen. Dadurch wirkt „Home“ eher wie ein Hörspiel, das in Musik gegossen wurde, und nicht andersherum.

Auch aufgrund dieser Struktur klingt das Album zu keiner Zeit vorhersehbar. Nicht nur damit beweist Mastermind Max Pfaffinger, dass er seine künstlerische Vision bestens umzusetzen weiß, auch die Rollenverteilung in den Songs ist sehr gelungen. Außerdem zeugt es von Bescheidenheit, dass er sich als Kopf hinter ARDARITH nicht durch irgendeine Art in den Vordergrund drängt, was bedeutet, dass der Fokus von Anfang an auf der Musik und ihrer bestmöglichen Umsetzung lag und liegt.

Das macht sich u.a. dadurch bezahlt, dass hier wirklich nichts vorhersehbar ist, die Songs aber stets als solche erkennbar bleiben. Technik um der Technik Willen findet man auf „Home“ kaum. Stattdessen wird dem Hörer eine interessante Geschichte präsentiert, die es zu entdecken lohnt.
In diesem Zusammenhang muss auch die sehr schöne Covergestaltung erwähnt werden. Das Artwork ist ein Hingucker, im Textblatt findet sich dagegen keine große zusätzliche Aufmachung, was das Studium der Story während des Hörens zumindest ablenkungsfrei macht. Das wäre im Gesamtkontext dieses Werkes vielleicht ein kleiner Kritikpunkt, denn zusätzliche Bebilderung zu den Texten wäre, auch angesichts des tollen Covers, doch sehr schön gewesen.
Was aber in erster Linie überzeugen muss ist die Musik. Und das tut sie. Mit unter einer Stunde Spielzeit wird die Geschichte auch nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern wirkt, für diese Art Musik, doch recht kompakt.

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FAZIT: Am besten funktioniert „Home“ wenn man sich der Musik und der Story aktiv widmet, denn dann werden die Dialoge vor dem geistigen Auge sprichwörtlich zum Leben erweckt. Aber auch nebenbei gehört finden sich allerlei spannende Details auf diesem Album. ARDARITH ist keinesfalls ein komplett verkopftes Progressive-Metal-Projekt, sondern lässt viel Raum für die Emotionen der Charaktere, was durch die Songs sehr natürlich und nachvollziehbar an den Hörer gebracht wird. Damit hängt „Home“ die Messelatte für einen bereits angedachten Nachfolger sehr hoch.

Punkte: 14/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.09.2022

Tracklist

  1. Prologue
  2. Enter the Void
  3. A Moment of Silence
  4. Hope
  5. Lay Down to Sleep
  6. Awakening
  7. Open the Lock
  8. The Key
  9. Disclosure
  10. Disclosure Instrumental
  11. Enter the Void Demo

Besetzung

  • Bass

    Daniel Unzner

  • Gesang

    Rob Lundgren, Alina Lesnik, Daniël de Jongh, Liv Jagrell, Alexander Göhs

  • Gitarre

    Marco Schuler

  • Keys

    Ben Eifert

  • Schlagzeug

    Maxx Herteck

  • Sonstiges

    Max Pfaffinger (Komponist, Texter, Produzent, Koordiantor, Initiator) ,Lisa Hellmich (Violine), Rowan Hamwood (Flöte), Menna Youssef (Gastgesang)

Sonstiges

  • Label

    Eigenproduktion

  • Spieldauer

    73:31

  • Erscheinungsdatum

    09.09.2022

© Musikreviews.de