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Barrie: Barbara

Stil: Indie-Pop

Cover: Barrie: Barbara

Erste Versuche, sich musikalisch zu artikulieren, startete BARRIE LINDSAY bereits als Soundfricklerin im heimischen Schlafzimmer.
2012 erfolgte dann die erste Band-Gründung mit Bruder JACK LINDSAY. Aber erst nach einem Umzug vom provinziellen Massachusetts ins quirlige New York erfolgte die Initialzündung mit dem Indie-Pop-Bandprojekt BARRIE, dem die Musikerin dann als Frontfrau und Songlieferantin vorstand.

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Das Bandleben scheint aber nicht das richtige für die Self-Made-Woman zu sein, denn die Band BARRIE löste sich wieder auf, noch bevor die Tour zum höchst erfolgreichen Debüt-Album „Happy To Be Here“ zu Ende war.

Als dann auch noch die Pandemie hereinbrach und eine schwierige familiäre Notsituation BARRIE zwang, nach Massachusetts zurückzuziehen, dachte sie zunächst daran, die Musik an den Nagel zu hängen, bis sie ihre neue und aktuelle Partnerin GABBY SMITH dazu inspirierte, im Lockdown wieder mit dem Schreiben von neuen Songs anzufangen.
Anders als bei der letzten Scheibe sollte das neue Album aber kein Bandprojekt werden.

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BARRIE schrieb also dieses Mal nicht nur die Songs selbst, sondern spielte auch fast alle Instrumente selbst ein (inklusive einer Reihe von solchen, die sie gar nicht beherrschte – wie Mandoline, Klarinette, Cello, Trompete oder Harfe) und produzierte das Album dann auch gleich selbst. Das erklärt den experimentellen, verspielten Charakter der neuen Songs und den verstärkten Einsatz elektronischer Instrumente.

Das Ergebnis ist ein kunterbuntes, stilistisch ausbalanciertes Indie-Pop-Album mit charmanten New Wave-, Disco- und Club-Referenzen. Denn eines hat BARRIE in der Pandemie gelernt: Wenn diese erst mal vorbei ist, wird es einen großen Nachholbedarf in Sachen Tanzfreude geben.

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FAZIT: „Barbara“ ist BARRIEs richtiger Vorname. Insofern ist die Titelheldin des neuen Albums – anders als viele Charaktere, hinter denen sich BARRIE bisher versteckte – dann auch keine Kunstfigur, sondern ihr songwriterisches Alter Ego. „Barbara“ - das Album – ist also insofern deutlich persönlicher angelegt, als das vorausgehende Band-Werk. Das bedeutet nicht, dass es sich dabei um eine Sammlung intimer Balladen handelt, sondern nur, dass auch die quirligen Dance-Pop-Tracks inhaltlich solide geerdet daherkommen. Die Entscheidung BARRIE LINDSAYs, sich für ihr neues Album stärker auf sich selbst zu konzentrieren, war jedenfalls genau die richtige.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.03.2022

Tracklist

  1. Jersey
  2. Frankie
  3. Jenny
  4. Concrete
  5. Dig
  6. Bully
  7. Harp 2 (INT)
  8. Quarry
  9. Basketball
  10. Bloodline

Besetzung

  • Gesang

    Barrie Lindsay

  • Gitarre

    Barrie Lindsay

  • Schlagzeug

    Jack Lindsay

  • Sonstiges

    Barrie Lindsay (Mandoline, Klarinette, Cello, Trompete oder Harfe)

Sonstiges

  • Label

    Winspear

  • Spieldauer

    34:54

  • Erscheinungsdatum

    25.03.2022

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