Bereits auf ihrem Debüt-Album „Oh My Darling“ überraschte die kanadische Folkpop-Songwriterin BASIA BULAT mit einem originellen Konzept und präsentierte ihre Songs zusammen mit Drummer und Streicherensemble mit einer Art kammermusikalischen Ansatz.
Auf ihren darauf folgenden vier Alben beschränkte sich die Musikerin dann zwar auf eine eher konventionelle Band-Besetzung, bei der sie verstärkt Wert darauf legte, dass ihr Hauptinstrument weniger die Gitarre als vielmehr eine virtuos gespielte Auto-Harp ist.
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Die Sache mit den Streichern ließ sie jedoch nie los und immer wieder arbeitete BASIA mit kanadischen Orchestern an gemeinsamen Projekten. Als nun die Pandemie Zeit zu Reflexion und Muße gewährte, stieß sie auf eine Song-Zeile in „The Garden“ ihres 2016er Album „Good Advice“, die im übertragenen Sinne besagt, dass wer nicht zurückblicke, sich auch nicht in der Vergangenheit verlieren könne. Das brachte die Musikerin auf die Idee, darüber nachzudenken, wie sich die Songs in ihrem musikalischen Garten denn wohl in Zukunft entwickeln könnten, wenn sie ihnen erlauben würde – vielleicht in einer neuen Umgebung – einfach weiterzuwachsen.
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Dabei kam sie dann auf die Idee, ihre subjektiven Lieblingssongs in einem neuen musikalischen Setting – eben mit einem Streicherensemble – neu zu interpretieren.
Das Ergebnis ist nun ein Album, das nicht nur als Best-Of-Kollektion oder Sammlung von Coverversionen durchgeht, sondern als vollkommen eigenständiges Projekt, mit dem sich BASIA – auch unter dem Eindruck der inzwischen vergangenen Zeit – ihrem Material mit einer frischen, nach vorne gewandten Perspektive und einer neu gewonnenen musikalischen Neugier zuwendet.
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FAZIT: Obwohl sie dieses Mal mit einem Streicherensemble und nicht mit einer Band arbeitete, konnte BASIA BULAT das Projekt „The Garden“ natürlich nicht alleine angehen. Mal abgesehen davon, dass sie ihre Kollegen ANDREW WOOD und BEN WHITLEY an akustischer Gitarre und Bass unterstützten, bat sie ihren kanadischen Kollegen OWEN PALLETT, die Streicher-Arrangements für die ausgewählten 16 Tracks nicht einfach nur an den ursprünglichen Versionen auszurichten, sondern sie in musikalischer Hinsicht entsprechend der Möglichkeiten eines kammermusikalischen Klangkörpers auszuweiten. Das hat zur Folge, dass die die Charakteristik der Songs zuweilen so stark verändert wurde, dass diese nur noch an den Lyrics erkannt werden können, was wiederum bedeutet, dass dieses Album selbst für eingefleischte BASIA BULAT-Fans – und vermutlich auch sie selbst – so manche attraktive und spannende musikalische Überraschung bereit halten dürfte.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2022
Ben Whiteley
Basia Bulat
Andrew Woods
Basia Bulat (Autoharp)
Secret City Records
57:20
25.02.2022