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Beculted: Arcane Manifestations LP

Stil: Blackend Sludge'n'Doom

Cover: Beculted: Arcane Manifestations LP

"Die Musik soll nicht zugänglich sein: Schon zu Beginn des Arbeitsprozesses war klar, dass wir auf kontraintuitive Songstrukturen, für Metal-Genres ungewöhnliche Instrumente und eine insgesamt obskure Ästhetik setzen würden - ungreifbar und abwegig. Die Texte und die Musik entziehen sich jeglicher Interpretation und hinterlassen beim Hörer ein tiefes Unbehagen und Verlorenheit. Begib dich auf diese Reise und folge unserem Weg ins Nichts." So zumindest die Selbstauskunft der Band. Herzlich willkommen also in der Welt von BECULTED aus Darmstadt, die ihre Hörerschaft offenbar anziehen wollen, indem sie sich ihr entziehen. Das liest sich anstrengend? Na, dann schätzt mal, wie die Musik des Quartetts klingt…

Richtig geraten, sie klingt vor allem finster und wütend, dabei vereint sie die abgefuckte Heaviness des Sludge mit der Monotonie des Doom und den Abgründen urbanen Black Metals zu einer giftigen Melange – die sich doch nach kurzer Zeit wesentlich bekömmlicher erweist, als die Band in ihrer Selbstauskunft quasi "androht". Wer mit den genannten Genres nicht auf dem Kriegsfuß steht, den werden die drei Hassbatzen auf "Arcane Manifestations" wohl kaum um den Verstand bringen, sondern manch einer mag in den lichtscheuen Kompositionen sogar Heimat finden.
Der Vortrag von P. variiert zwischen fiesem und garstigem Gekeife, welches viel Raum vor wenig bis kaum melodisch geschrubbten Gitarren einnimmt, während die Rhythmusfraktion mal stoisch pumpt, dann stoisch prescht, und ja, das alles evoziert eine eigene Version von "Groove" und wird mindestens ebenso leidenschaftlich wie kompetent bewirkt. Die vermeintliche Hässlichkeit entwickelt sich keineswegs zufällig, sondern sehr gezielt und massiv, insofern kann "Arcane Manifestations" beeindrucken, und zwar auch mit seiner Kompromisslosigkeit.

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FAZIT: Oberflächlich betrachtet, bewerben sich BECULTED zwar um ein Äquivalent zur "Arschbombe des Monats", doch hinter der scheinbaren Monotonie ihres Unhappy Metal regt sich mehr als die schroffen Eruptionen zunächst vermuten lassen. Die Darmstädter nehmen sich für die einzelnen Tracks mehr Zeit als z.B. Obelyskkh oder Hexer, ergo sollten etwaig interessierte Hörer auch Zeit mitbringen, um in die Musik richtig eintauchen – und je nach Geschmack deren Abgründigkeit genießen – zu können.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.05.2022

Tracklist

  1. Geborgenheit
  2. Caustic Marrow
  3. Ardor

Besetzung

  • Bass

    A.

  • Gesang

    P.

  • Gitarre

    V.

  • Schlagzeug

    L.

Sonstiges

  • Label

    Crawling Chaos

  • Spieldauer

    38:43

  • Erscheinungsdatum

    29.04.2022

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