Wohlige Gefühle von Wärme erzeugt der Opener „Geborgenheit“ nicht unbedingt. Zumindest ausgehend davon, dass der menschliche Durchschnitt kein ausgeprägtes Faible für eine Kombination von Black- und Doom Metal hat. Wem aber bei schwarzer Musik das Herz aufgeht, der wird sehr wahrscheinlich auch Gefallen an BECULTED finden.
Zwar beweisen die Damen im Rahmen dieses, physisch ausschließlich auf Vinyl erhältlichen, Albums auch einige Male, dass sie nicht nur im metertiefen Morast feststecken, aber abgesehen von den wenigen Momenten, in denen das Tempo angezogen wird (u.a. der Anfang von „Caustic Marrow“), zelebriert das Trio eine sehr ansprechende Form von schwarzem Doom Metal.
Dank manch zusätzlicher Nuance im Sound, wie z.B. dem cleanen Gitarren-Intro in „Ardor“, entwickelt „Arcane Manifestations“ eine Tiefe, die geradezu danach schreit, live und bei, von Kerzenlicht durchbrochener, Dunkelheit dargeboten zu werden. Dann könnten diese Riffs womöglich eine noch zermürbendere Atmosphäre entfachen, als sie es über die heimische Anlage/Kopfhörer ohnehin schon tun.
Der zunächst unterschwellige, aber mit der Zeit immer präsenter werdende Wahnsinn sorgt zudem dafür, dass die Musik hinter „Arcane Manifestations“ auch auf Platte stets unberechenbar bleibt.
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FAZIT: Natürlich ließe sich eine ellenlange Abhandlung über Emotionalität, Spiritualität und sonstige tiefschürfende Details von „Arcane Manifestations“ führen, aber um das Ganze abzukürzen, seien BECULTED jedem Liebhaber härterer (gerne auch etwas kauziger) Dunkelmusik ans Herz gelegt.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.05.2022
The Crawling Chaos Records
38:43
29.04.2022