Nur zwei Wochen musste man diesmal anno 2022 warten, bis <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2022/Black-Sabbath/Heaven-And-Hell--Deluxe-Edition/" target="_blank" rel="nofollow">der ersten Doppel-LP-Deluxe-Ausgabe „Heaven And Hell“ (1980) von BLACK SBBATH mit dem neuen Sänger RONNIE JAMES DIO</a> bereits die zweite – und somit zugleich letzte mit dem 2010 verstorbenen Sänger – folgte.
<a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2010/Black-Sabbath/Mob-Rules-Deluxe-Expanded-Edition/" target="_blank" rel="nofollow">„Mob Rules“ (1981)</a> war insgesamt das zehnte BLACK SABBATH-Album, welches nunmehr mit dem ehemaligen RAINBOW-Sänger nach „Heaven And Hell“ genau dort weitermachte, wo das vorherige Album mit den Zigarette paffenden Engeln aufhörte.
Weniger Doom und mehr straighter Rock bestimmten auch diese Scheibe, welche wiederum viele RAINBOW-Erinnerungen weckt. Außerdem tauchte neben dem (noch fast) neuen Sänger bei „Mob Rules“ ein neuer Schlagzeuger hinter den Fellen auf: VINNY APPICE, der dann zukünftig auch DIO bei seinen Solo-Exkursionen begleiten sollte.
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Logischerweise kamen bei den vielen Ähnlichkeiten zu „Heaven And Hell“ auch „Mob Rules“ ähnlich gut und erfolgreich wie der Vorgänger weg. Kein Wunder, denn mit solchen Songs wie dem absolut großartigen Epos „The Sign Of The Southern Cross“ (mit knapp 8 Minuten der längste des Albums), dem „Falling Off The Edge Of The World“ in kaum etwas nachsteht, oder der druckvollen Nummer „Turn Up The Night“ hinterließen BLACK SABBATH mindestens drei echte Klassiker auf dem Album, welche gerade auch von DIOs Gesang und einer sehr robusten Gitarrenarbeit, die im Falle des Longtracks viele Erinnerungen an die frühen BLACK SABBATH-Zeiten wecken, leben.
Bei beiden Deluxe Editionen gibt es jede Menge Ähnlichkeiten, denn man beschränkt sich wie bei dem remasterten Nachfolger „Heaven And Hell“ auch bei „Mob Rules“ jeweils auf eine Doppel-LP, wobei die zweite LP erneut ausschließlich aus raren Bonusstücken von Single-B-Seiten und Live-Aufnahmen besteht. Hierbei übt den stärksten Reiz die letzte LP-Seite aus, denn sie enthält die „Live At Hammersmith Odeon, London, U.K., December 31, 1981 – January 2, 1982“-Aufnahmen, die schon unter dem Aspekt eine besondere Bedeutung finden, dass sich zwischen neuem Sänger und Schlagzeuger versus dem Sabbath-'Rest' schon größere Querelen ankündigten, die dazu führten, dass sich DIO & VINNY APPICE im gleichen Jahr von BLACK SABBATH trennten und gemeinsam 'eigene' Wege gingen.
Irgendwelche anderen Beigaben oder reizvolle Extras wie auf den vorherigen opulenten Deluxe-Editionen fehlen allerdings.
Dafür aber gibt’s im Inneren des Klappcovers einen sehr umfangreichen Begleittext aus dem 'Rolling Stone' sowie einen von Greg Hildebrandt, der das Album-Cover gestaltete, zu lesen.
Sammler vortreten! Hier gibt’s neues BLACK SABBATH-Futter auf dem guten alten, aber trotzdem sehr modern klingenden Vinyl für euch, was speziell auch daran liegt, dass dieses 1981er-Album einem ganz speziellen 2021er-Remaster von Andy Pearce & Ian Bennett, beide absolute Meister ihres Fachs, unterzogen wurde.
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FAZIT: So klang es zum zweiten, doch schon letzten Mal, als BLACK SABBATH sich statt mit dem guten OZZY mit dem ebenso guten RAINBOW-Dio den Regeln des Mobs unterwarfen. Etwas härter noch als „Heaven And Hell“, trotzdem so gut und erfolgreich wie der Vorgänger. „Mob Rules“ gibt es in ganz ähnlicher Aufmachung wie besagtes 1980er-Album auch als luxuriös remasterte Version auf Doppel-LP und Doppel-CD, wobei die zweite LP durchgängig aus Bonus-Aufnahmen voller rarer Single- und Live-Aufnahmen aus dieser Zeit besteht und die letzte Seite ausschließlich Konzertmitschnitte aus dem Londoner Hammersmith Odeon enthält. Danach jedenfalls war's (leider) vorbei zwischen DIO und BLACK SABBATH. Kult!
Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.11.2022
Geezer Butler
Ronnie James Dio
Tony Iommi
Geoff Nichols
Vinny Appice
BMG
75:05
18.11.2022