Zurück

Reviews

Dawn of Solace: Flames of Perdition

Stil: Doom Death Metal

Cover: Dawn of Solace: Flames of Perdition

Bei DAWN OF SOLACE geht es der Musik entsprechend seit je gemächlich zu. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts erschien "The Darkness" das Debüt des Projekts von Tuomas Saukkonen (Wolfheart, Before the Dawn), der daraufhin über eine Dekade ins Land ziehen ließ, ehe er 2020 mit "Waves" nachlegte. Dass der Finne nun schon nach den in der Musikbranche üblichen anderthalb bis zwei Jahren seinen dritten Longplayer zur Diskussion stellt, hat wahrscheinlich vor allem mit der Pandemie zu tun, die Künstlern allerorts viel Zeit gegeben und Kreativitätsschübe verliehen hat.

Innovationsfreudig zeigt sich der Multi-Instrumentalist und alleinige Komponist indessen nicht auf "Flames of Perdition". Die Platte entpuppt sich schon nach kurzer Eingewöhnungszeit als nur geringfügig feiner geschliffene Ausformung dessen, was man von Saukkonen als Songwriter gewohnt ist. Stilistisch bleibt sich Mr. DAWN OF SOLACE auf allen Ebenen treu, also bekommt man acht- plus zweimal (die beiden Bonustracks) Goth-gefärbten Sattelschlepper-Metal mit Fokus auf wehmütigen Melodien geboten, wie er für die Szene im Land der tausend Seen (Swallow the Sun lassen grüßen) allzu typisch ist.

Die Lieder auf der Scheibe spielen sich grob gesagt in einem Spannungsfeld zwischen mittleren Katatonia, Saukkonens anderen Bands und bis zu einem gewissen Grad auch nordischem Prog Metal à la Green Carnation (die Vocals und Art und Weise, wie das Keyboard eingesetzt wird) ab. Hervor stechen dabei insbesondere das zweigeteilte (Klavier-Ballade geht in hymnischen Doom über) Titelstück, das rhythmisch pfiffig arrangierte ´Event Horizon´ und das klanglich luftig in Szene gesetzte ´Skyline´.
Nach dem Instrumental-Outro ´Serenity´ folgen zwei rein akustisch dargebotene Lagerfeuer-Nummern, die trotz ihrer anderen Klanganmutung perfekt zum vorangegangenen "Hauptteil" passen.

FAZIT: DAWN OF SOLACEs drittes Album ist eine im Guten wie Schlechten gleichförmige Angelegenheit, was finnisch melancholischen Doom angeht. Tuomas Saukkonen hat ein eingefahrenes Prinzip, Songs zu schreiben, das er praktisch vollkommen beherrscht, aber hier und dort mit etwas mehr Mut variieren könnte. Ansonsten kommen Nachtschwärmer bei "Flames of Perdition" uneingeschränkt auf ihre Kosten. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/a5bc48ad0e9741698e6155085a0ca768" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.01.2022

Tracklist

  1. White Noise
  2. Erase
  3. Flames Of Perdition
  4. Dying Light
  5. Event Horizon
  6. Black Shores
  7. Skyline
  8. Serenity
  9. Lead Wings (Bonus Track)
  10. Dead Air (Bonus Track)

Besetzung

  • Bass

    Tuomas Saukkonen

  • Gesang

    Tuomas Saukkonen, Mikko Heikkilä, Kaunis Kuolematon

  • Gitarre

    Tuomas Saukkonen

  • Keys

    Tuomas Saukkonen

  • Schlagzeug

    Tuomas Saukkonen

Sonstiges

  • Label

    Noble Demon / Edel

  • Spieldauer

    49:08

  • Erscheinungsdatum

    28.01.2022

© Musikreviews.de