Der Gitarrist und Bassist von FLAMBOROUGH HEAD, TRION und den eben erst von uns <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2022/Leap-Day/Treehouse/" target="_blank" rel="nofollow">mit „Treehouse“ besprochenen LEAP DAY</a>, an denen sich durchaus unsere Kritiker-Geister scheiden, spielt nun mal ganz solistisch den blinden Jäger und veröffentlicht mit „Blind Hunter“ gleich eine Doppel-CD, auf der sein abwechslungsreiches Gitarrenspiel im Mittelpunkt der fast zwei Musik-Stunden steht. Und vielen werden bei dieser Musik nicht etwa seine Bands, sondern viel eher JOE SATRIANI, JAY STAPLEY und ANTHONY PHILLIPS in den Sinn kommen. Oder aber auch die von ihm selbst benannten Vorbilder PINK FLOYD, YES und GENESIS sowie später GONG, STEVE HILLAGE und GENTLE GIANT.
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Der holländische Gitarrist, der seit seinem sechsten Lebensjahr der Gitarre verfallen ist und anfänglich noch an der klassischen Gitarre unterrichtet wurde, entwickelte nach und nach eine immer stärkere Leidenschaft für die Progressive Rockmusik, verstärkt den ruhigeren Neo-, Art- und Symphonic-Prog. Einflüsse, die man allesamt auch auf „Blind Hunter“ heraushört, genauso wie die reichhaltigen Einflüsse der ihn auf dem Album begleitenden Musiker von CAMEL und GALAHAD und natürlich LEAP DAY sowie FLAMBOROUGH HEAD.
Vielfalt ist auf „Blind Hunter“, Mulders siebten Solo-Album, eben genauso großgeschrieben wie die eingängigen Harmonien und ruhigeren Klänge.
Eine würdige Ausnahme auf dem Album stellt der Titel „Fransum Chapel“ dar, bei dem Stuart Nicholson zur Musik und speziell einer von Margriet Boomsma gespielten Flöte einen Text spricht, in dem die Frage nach Gott aufgeworfen wird und ob er die Gebete und Fragen, die man an ihn richtet, auch wirklich hört.
Die zweite CD enthält dann – wie schön – ausschließlich solistische Akustik-Gitarre-Aufnahmen, die bei der Art und Weise, wie Mulder die sechs Saiten handhabt, sicher bewusst Erinnerungen an STEVE HACKETTs Akustik-Alben wecken. Absolut entspannend und schön, auch weil der holländische Gitarrero auf dieser zweiten, als Bonus-Disk deklarierten CD drei unterschiedliche Gitarren spielt: eine Mcilroy A55, ein de Wit mit Stahlsaiten und die spanische Gitarre Vicente Tatay.
Entspannung und Unterhaltung pur, die man gerne auch mal zur Untermalung eines angenehmen Abends oder erbauenden Frühstücks einsetzen kann.
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FAZIT: Es ist bereits das 7. Solo-Album des holländischen Gitarristen EDDIE MULDER, der seine Saiten-Künste auch bei FLAMBOROUGH HEAD und LEAP DAY auslebt. Mit dieser bis auf einer Ausnahme rein instrumentalen Doppel-CD „Blind Hunter“, die aus einer 'elektrifizierten' und als Bonus einer rein 'akustischen' Seite besteht, darf man sich auf ein abwechslungsreiches, von der Gitarre dominiertes Album freuen, das sich beispielsweise besonders wohl in den elektrifizierten Welten eines STEVE HILLAGE oder JOE SATRIANI und den akustischen eines STEVE HACKETT oder ANTHONY PHILLIPS fühlt, denn mittendrin macht sich der Gitarren-Virtuose Mulder breit.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.03.2022
Eddie Mulder, Colin Bass, Francois Fournier, Peter Stel
Eddie Mulder, Enzo Gallo
Gert van Engelenburg, Antony Kalugin, Rafal Paluzek, Edo Spanninga, Henk Stel
Albert Schoonbeek
Margriet Boomsma (Flöten, Recorder), Stuart Nicholson (Spoken Words)
OSKAR Records/Just For Kicks
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31.12.2021