Mit dem zehnten Album („Unwound Celluloid Frown“ zählt nicht, da als EP geführt) gibt es wieder einen Label-Wechsel. FARFLUNG sind bei Sulatron Records gelandet, und es existiert wohl kaum eine bessere Heimstatt, oder exakter Raumflughafen.
Natürlich wird wieder Rocking and Floating through Space zelebriert. Das beherrschen FARFLUNG aus dem Effeff, sowohl die manisch treibende Variante wie das hypnotische Herumtorkeln zwischen Zeit und Raum („Tiny Cities Made Of Broken Teeth“). Frühstück für Astronauten mit ironisch kommentierender Textbeilage und mal sonorem, mal hallendem Gesang. „Acid Drain“ hat sich auf die Stimmbänder ausgewirkt, was zu dezent fauchendem Growlen führt.
Zur Erholung gibt es lange Instrumentalparts wie in der pulsierend-schwebenden ersten Hälfte des Neunminüters mit dem schrulligen Titel „Dludgebmasterpoede”. Der meditative Moment wird nach gut fünf Minuten von einem lauten “Okay” unsanft unterbrochen, das den Track ansatzlos zum rumpelnden Spacerocker mutieren lässt. Daran hätten MONSTER MAGNET ihren Spaß. Punkig hämmernd geht es dem Ende entgegen.
„Baile An Dire“ wird in Zungen gesungen, die zwischen hier und den Plejaden noch einen Übersetzer suchen. Die Musik dazu ist eine dröhnende Messe, ein beharrlicher Strom, der sich zwischen Widerhall und Aufbrausen seinen Weg bahnt. Den Abschluss bilden zwei experimentelle Miniaturen, angesiedelt zwischen versonnenem Dahingleiten und Kurzhörspiel.
FAZIT: Dave Schmidt hat mal wieder ein gutes Händchen bewiesen und mit FARFLUNG eine verlässliche Crew an Bord geholt. „like drones in honey“ bietet ein schillerndes Gemisch aus Space-, Psychedelic- und Stoner-Rock, ist dabei kleinen Experimenten nicht abgeneigt. Besitzt ordentlich Power und überzeugt auch in versponnenen Phasen, von denen es einige gibt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.10.2022
Paul Hischier
Tommy Grenas, Michael Esther
Tommy Grenas, Michael Esther, Bobby Lea
Chris Nakata
Scott Rusch (electronics)
Sulatron Records/Broken Silence
46:19
21.10.2022