Für die Kanadier GHOST TWIN bedeutete das Jahr 2021 auch gleichzeitig das Jahr ihres zweiten Releases „Love Songs for End Times“. Seit ihrem Debüt 2017 bewegen sich Karen und Jaimz Asmundson (so die richtigen Namen der beiden Involvierten) allerdings ziemlich unter dem Radar und haben international noch nicht den großen Wurf geschafft. Mit ihrem zweiten Langspieler entwickelt sich das Synthpop-Duo allerdings weiter und wird im Klangbild etwas dunkler als noch auf „Plastic Heart“ vier Jahre zuvor.
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„Love Songs for End Times” startet mit dem äußerst eingängigen „Strobe Light“, dass sich, spätestens nach dem zweiten Hören, als bleischwerer und hartnäckiger Ohrwurm entpuppt. Der leierhafte Gesang Karens schmiegt sich in simple Synthie-Melodien und liefert damit einen Unterhaltungswert seichten Ausmaßes. Auch „Blue Sunshine“ schlägt in diese Kerbe, präsentiert sich jedoch etwas hymnischer als sein Vorgänger. GHOST TWIN erweisen hiermit eine eindeutige Party-Tauglichkeit, zumindest sofern eine Tanzfläche vorhanden ist. Leider haben sie nach den zwei Songs ihr musikalisches Repertoire fast vollständig verschossen.
In den folgenden Tracks wird lediglich in der Melodik variiert, der klassische Dance-Rhythmus zieht sich wie ein Band durch das Album, welches dadurch vor allem im Mittelteil enorm an Fahrt verliert.
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Einen spannenden Aspekt gibt es allerdings noch: gesanglich wechseln sich die beiden Asmundsons gerne ab. So übernimmt Karen die fröhlicheren, fast schon an den frühen Euro-Dance anmutenden Songs, während Jaimz die etwas aggressiveren, düsteren Parts übernimmt. Dies verleiht dem Album hier und da einen ganz interessanten Touch, täuscht aber nicht über die schnelle Abnutzung der simplen musikalischen Darstellung hinweg. Die Melodien sind allesamt flott eingespeichert und lassen sich gut mitsummen, vor allem Karens Gesang erreicht außerhalb der weinerlichen Parts tatsächlich ein erinnerungswürdiges Format. Doch leider liefern GHOST TWIN zwischen den ersten beiden flotten Tracks und dem letzten Stück „Good Intentions“ nicht genug, um langfristig auf dem Plattenteller Gast zu sein.
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FAZIT: Eigentlich schon passend, dass der letzte Titel das Album inhaltlich perfekt zusammenfasst. Gute Absichten hatten GHOST TWIN mit ihrem zweiten Album „Love Songs for End Times“ sicherlich, leider verwässert es größtenteils sehr und kommt dadurch nicht über das Prädikat „ganz nett“ hinaus.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.01.2022
Karen Asmundson, Jaimz Asmundson
Karen Asmundson, Michael P. Falk
Jaimz Asmundson
Artofact Records
42:25
04.06.2021