Während das Gros der von Traditionalisten viel gescholtenen Deathcore-Szene sein Heil unlängst in sinfonischen Gefilden sucht oder sich im vollen Umfang dem „reinen“ Death Metal gewidmet hat, spielen IMPENDING DOOM ihren alten Schuh herunter und wirken damit sogar ein Stück weit erfrischend.
Die neue EP der Amerikaner strahlt eine sympathische Unbelehrbarkeit aus und gefällt gerade dadurch, dass es die Mitglieder auf ihre kompromisslose Art hörbar ernst meinen. Die fünf Tracks sind wie abzusehen in erster Instanz rhythmisch orientiert und enthalten allesamt mindestens einen zähen Breakdown, wozu Frontmann Brook Reeves knurrig brüllt und wenig mehr als seine glaubwürdige Wut braucht, um der Musik gerecht zu werden.
Selbige wurde von Gitarrist Manny Contreras und Bassist David Sittig klug komponiert – wenn auch nicht einfühlsam, geschweige denn dynamisch, so doch in charmanter Weise voll auf die Zwölf. Hardliner verschmerzen, dass die „atmosphärischen“ Elemente während beispielsweise ´New World Horror´ (scheinbar weibliches Gesäusel im Hintergrund und ein vage erkennbares Keyboard könnten allerdings auch psychoakustischer Einbildung geschuldet sein) aufgrund der abartig fetten und zu Tode komprimierten Produktion verpuffen, und tolerante Old School-Fans lernen vielleicht anhand des walzenden ´I Must End´, Zugang zu diesem Sound zu finden.
Das eröffnende ´Satanic Panic´ ist der einzige augenfällige "Hit" im aktuellen Aufgebot der Band, ohne dass die darauffolgenden Nummern in empfindlichem Maße qualitativ abfallen würden.
FAZIT: Im übergeordneten Sinne haben es IMPENDING DOOM hiermit schlichtweg geschafft, die Substanz ihrer bislang sechs Studioalben - "The Serpent Servant" (2009), "There Will Be Violence" (2010), "Baptized In Filth" (2012), "Death Will Reign" (2013) und "The Sin And Doom, Vol. II" (2018) - in wenigen Songs zu destillieren. Wohin die weitere Reise geht erschließt sich unterdessen nicht aus "Hellbent". <img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/bd7ea1251e49467da8c5404b1db4a5fc" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.01.2022
David Sittig
Brook Reeves
Manny Contreras
Andrew Holzbaur
MNRK Heavy
22:35
14.01.2022