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InDecision: ID

Stil: Dark Wave, Wave, Gothic Rock

Cover: InDecision: ID

„INDECISON laden zum Rendezvous mit dem Schattenreich.“
Ja, diese Promo-Behauptung kann man so stehen lassen!
DEPECHE MODE dürften ein nicht unerheblicher Einfluss für die Band gewesen sein. Denn die Musik die das Quintett auf seinem Debüt „ID“ präsentiert ist in ganz ähnlichen Gefilden unterwegs wie die der englischen Vorreiter.

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Kühle Elektronik trifft auf melancholische Melodien, trifft auf melodischen Gesang der dunkleren Art. Die Musik klingt zwar recht modern, wirkt aber auf eine interessante Art anachronistisch. Eben weil der Einfluss des 80er-Jahre-Düster-Pops doch sehr prägnant ist.
Musik wie ein schweres Glas Rotwein: Vollmundig, mit vielen verschiedenen Geschmacksnuancen, die sich erst mit der Zeit herauskristallisieren. Empfohlen sei der Genuss auch gerne alleine in eher abgedunkeltem Ambiente, ohne allzu große Ablenkungen.

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So lässt sich die Stimmung von „ID“ sehr passend zelebrieren und vor allem lassen sich dann die Gegenpole, die das Album zweifellos besitzt, besser erkennen. Diese wären zum einen der Einsatz von Elektronik in den Songs. Interessanterweise sind nämlich gerade diese Elemente oft dafür verantwortlich, dass die Stücke eine Art Ruhepol bekommen.
Das heißt aber nicht, dass INDECISION nicht auch auf die einschlägigen Clubbühnen abzielen würden, im Gegenteil: Lieder wie „Heilung“ oder das pulsierende „UsID“ eigenen sich perfekt dazu, sich bei von Laserstrahlen durchschnittener Dunkelheit in einem kleinen Club die düstere Seele aus dem Leib zu tanzen.

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Denn auch wenn die Musik durchaus düstere und melancholische Züge hat, steht doch immer ein positives Gefühl, oder wenigstens eine Art 'Motivations-Moment' den eher introvertierten Momenten der Musik entgegen.

Das Leben darf am Ende also doch gefeiert werden, wenn auch mit bedacht und eher mit schwerem Wein als schalem Bier.

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FAZIT: INDECISION gelingt auf ihrem Debüt ein schöner Drahtseilakt. Denn obwohl ihr Sound eigentlich nicht wirklich als Schlachtruf an und für das Leben taugt, wirkt „ID“ doch sehr lebensbejahend. Beinahe kommt sowas wie Freude am Leben auf. Dass die Musik trotzdem unverkennbar den eher düsteren Nischen eines Geistes/Herzens entspringt, beweist, dass die Musiker es schaffen, ihre Bedrückung in positive Stärke umzuwandeln. Allein deshalb ist dieses Album eine Entdeckung wert.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.07.2022

Tracklist

  1. K2
  2. UsID
  3. PJtwenty9
  4. The Piper
  5. Waterworld
  6. Clearance
  7. DarkestDays
  8. MiteMan
  9. Heilung
  10. TheboyS

Besetzung

  • Bass

    Freddy Joras

  • Gesang

    Andreas Mutter

  • Gitarre

    Michael Hinz

  • Keys

    Steffen Geier

  • Schlagzeug

    Christian Fluri

Sonstiges

  • Label

    Al!ve

  • Spieldauer

    32:22

  • Erscheinungsdatum

    29.04.2022

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