Er kann's einfach nicht sein lassen – dieser ANTONY KALUGIN!
Gerade erst hat er seinen <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2020/Antony-Kalugin/Marshmellow-Moondust/" target="_blank" rel="nofollow">Solo-Dreiteiler rund um „Marshmellow Moondust“</a> abgeschlossen, schon legt er mit seiner Band KARFAGEN den nächsten symphonischen Art-Rock-Silberling nach, der sich genau auf dem großartigen Niveau wie seiner drei Solo-Alben bewegt, aber besonders durch die zwei Gitarristen Alexandr Pavlov und Max Velychko umfangreichere akustische und elektrische Gitarrenanteile aufweist, was „Land Of Green And Gold“ sogar noch ein wenig besser erscheinen lässt, als die zuvor bereits sehr gelungenen drei Kalugin-Solo-Werke. So ist der akustische Gitarren-Beginn von „Land Of Green And Gold“, der uns mit hackettscher Horizon-Attitüde gespannt darauf macht, wie sich dieser fragile Einstieg wohl zu einer der vielen symphonischen Kalugin-Meisterleistung entwickeln wird, absolut gelungen.
Und dann wäre da natürlich noch der fest bei den Aufnahmen integrierte Saxofonist Yan Vedaman, der mit seinen Tenor- und Sopran-Saxofonen der insgesamt recht ruhig und verträumt ausgerichteten Musik eine zärtliche, anmutige Jazz-Note verleiht, aber auch die klassischen Prog-Attitüden unterstützt. Wenn dann auch noch im fast viertelstündigen „Land Of Gold“ eine Flöte auftaucht, die einen in weltmusikalische Gefilde entführt, in der überraschend robotermäßiger Vocoder-Gesang als Gegenstück auftaucht, während zuvor in „Land Of Green“ ein Akkordeon für 'ozeanische' Stimmung sorgte, spätestens dann wird „Land Of Green And Gold“ für alle Anhänger symphonischen, größtenteils instrumentalen Progs zum ganz großen Hörereignis, das uns in die Klangwelten rund um GENESIS und „Horizon“-HACKETT oder MOSTLY AUTUMN und HÖSTSONATEN sowie einen RICK WAKEMAN, der solistisch auch vor Ambient-Sounds nicht haltmachte, entführt.
Aber auch der gut sieben Minuten lange Bonus-Teil mit einem von Saxofon und Gitarre sowie Bass geprägten Ausflug in den Smooth-Jazz, irgendwo zwischen KENNY G und MEZZOFORTE sowie ein klein wenig WEATHER REPORT, wenn Kalugin zum Ende hin übernimmt, überzeugt auf ganzer Linie und wird definitiv auch das Jazz-Verständnis für Prog-Freunde, die mitunter nicht all zu gern über den Tellerrand blicken, klangvoll erweitern. Eine großartige Bonusleistung, die das Album nicht etwa zusätzlich füllt, sondern rundum bereichert.
Es wäre natürlich sträflich, in einer Review zu diesem Album rund um Kalugin nicht auch ein paar Worte zu der wiederum faszinierenden Digipak- und Booklet-Gestaltung durch Igor Sokolskiy zu verlieren. Das farbenfrohe Libellen-Motiv passt ideal zu der oft schwebenden, aber manchmal auch wild flatternden Symphonik hinter „Land Of Green And Gold“ sowie der klangvollen Schönheit, die auch bombastische Momente nicht meidet, dieses Albums. Neben dem vierseitigen Booklet, in dem man auch den Text zu „Garden Of Hope (Part 1)“ nachlesen kann, ist noch ein zweites auffaltbares, quadratisches Booklet (in vierfacher CD-Größe) mit dem ganzseitigen Motiv sowie auf der Rückseite mit Fotos der am Album beteiligten Musiker zu sehen.
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FAZIT: Nach drei Solo-Alben tritt ANTONY KALUGIN nun wieder mit seiner Art-Rock-Band KARFAGEN zum nächsten symphonischen Rundumschlag an. „Land Of Green“ wird besonders auch durch die vielen, fast zärtlich eingebundenen Jazz-Passagen, in denen Tenor- und Bariton-Saxofon eine maßgebliche Rolle spielen, zu dem bis dato besten KARFAGEN-Album, selbst wenn auch die anderen Alben größtenteils gut bis sehr gut ausfallen. KARFAGEN und Kalugin im symphonischen Rausch, der sich sofort auf die Hörer überträgt. Ein grün-goldenes Land, das unsere Ohren jedenfalls zum dauerhaften Verweilen einlädt.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.02.2022
Konstantin Ionenko
Antony Kalugin
Alexandr Pavlov, Max Velychko
Antony Kalugin
Ivan Goritski
Yan Vedaman (Saxofone), Sergii Kovalov (Akkordeon), Elena Kushchii (Flöte), Antony Kalugin (Vocoder, Percussion)
Caerllysi Music/Just For Kicks
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04.02.2022