LES YEUX DLA TÊTE kündigen unter ihrer Homepage „Bonne Nouvelle“ mit den Worten an, dass in den derzeit bedrückenden Zeiten gute Nachrichten ganz wichtig sind, weswegen ihr aktuelles Album genau diese erzählt: 12 Songs mit Geschichten zum Träumen, Reisen, Lieben, Leben, Hoffen, Lachen, Tanzen und Singen. Ein Album eben, in welches das französische Quintett viel Herzblut gesteckt hat und durch dessen Adern nun einen pulsierende Musik-Mischung aus Chanson, Folk, Rock, Jazz und französische Poesie, vermengt mit einer kleinen Prise Punk-Rhythmen, fließt. Doch nicht nur das. Diese Musik-Mischung ist so kunterbunt und abwechslungsreich, dass auch Gypsy- & Balkan-Klang, Weltmusik, Swing und Pop niemals fehlen, wenn neben dem klassischen Rock-Instrumentarium auch Saxofone, Akkordeon und jede Menge Percussion angestimmt werden. Musik, die sofort in Blut und Füße geht, einen nicht stillsitzen lässt, sondern, wie die Band selbst betont, „Kopf und Herz höher schlagen lässt“.
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Als sich LES YEUX DLA TÊTE im Jahr 2006 gründeten, eroberten sie mit ihrer flotten 'Balkan'-Musik vorerst ihre französische Heimat, um nach und nach auch Deutschland und Europa mit ihrer energiegeladenen (Welt-)Musik aus Moderne und Tradition sowie den hintergründig humorvollen Texten zu erobern, der sie auch nach nunmehr 16 Jahren und über 800 Konzerten in 12 Ländern treu geblieben sind.
Schatten und Licht – also Isolation und Frustration gegenüber Freundschaft, Freiheit und Solidarität – s(ch)wingen die knappe Dreiviertelstunde durch die Lautsprecherboxen und stecken einen schnell an. Selbst Trauerklöße werden von LES YEUX DLA TÊTE in den Musik-Topf gehauen und ordentlich durchgeschüttelt, bis ihnen statt Krokodil-Tränen Lach-Tränen über die Wangen laufen, getreu dem Motto: „Das ist der Rhythmus, bei dem ich mit muss!“ Dieser französische Fünfer ist im besten Sinne genauso ansteckend wie ein Corona-Virus, allerdings mit heilender Wirkung durch's Wegtanzen.
Schade, dass man in dem hübsch gestalteten Digipak sowie dem 16-seitigen Booklet nur die umfangreichen französischen Texte findet, denn die scheinen wirklich viel Potenzial in sich zu tragen. Voraussetzung ist allerdings, dass man dieser Sprache der Verliebten auch mächtig ist. Doch sollte man dies nicht sein, bekommt man zumindest bei „Hamburg“ mit, dass dieser Song eine heiße Liebeserklärung an unsere deutsche Vorzeige-Stadt ist: „Hamburg, Hamburg / Mon amour ma chérie / Hamburg, Hamburg / Ma chérie mon amour.“
Musik, zu der man nicht nur in Hamburg, sondern auf der ganzen Welt wild tanzen kann, da in jeder Note Freude, Spaß, Liebe und Geselligkeit mitklingt. Französisches Lebensgefühl pur, das selbst auf deutsche Miesepeter ansteckend wirkt…
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FAZIT: Die 2006 vom Blaskapellen- und Balkan-Musiker Benoit Rose Savard und einem französischen Rockmusiker gegründete Band LES YEUX DLA TÊTE verbreitet mit ihrer bunten Mischung aus Chanson, Folk, Rock, swingendem Jazz und französischer Poesie, vermengt mit einer kleinen Prise Punk-Rhythmen, Freude und jede Menge wild-südländische Tanzgier. Auf „Bonne Nouvelle“, dem bereits fünften Album des französischen Quintetts, reichen dazu ein flotter französischer Sänger sowie (Kontra-)Bass, Schlagzeug, Percussion, Saxofone, Akkordon, Trompeten sowie akustische und elektrische Gitarren und ein paar Klavierklänge aus. Und natürlich der Hang zu swingenden Rhythmen, die auf jeden, der sie vernimmt, mitreißende Wirkung haben. Eine Mischung, die auch ohne irgendwelche Regeln selbst auf Omi Krone und Enkelin Corona ansteckend wirkt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.02.2022
Émilien Pottier
Benoit Rose Savard
Benoit Rose Savard
Benoit Rose Savard
Xavier Hamon, Eddy Lopez
Rodrigue Fernandes (Akkordeon), Eddy Lopez (Saxofone)
Fais & Ris
43:26
12.11.2021