Egal ob Pagan Metal oder Viking Metal und dergleichen: Die Grenze zwischen ernsthaftem, musikalischen wie auch thematisch tiefgehendem, Anspruch und oberflächlichem Plakatmotiv-/Wochenend-Freizeit-Paganismus ist sehr dünn.
Damit wären wir direkt bei LOST SHADE und ihrem Album „Feinde des Glaubens“, das doch sehr stark in letztere Richtung tendiert. Das beginnt beim grobschlächtig wirkenden Albumcover, das kaum weniger klischeehaft sein könnte und endet bei den Texten, die, gelinde gesagt, nur marginal originell sind.
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Musikalisch mag das dem ein- oder anderen Paganisten evtl. gefallen, aber das Hauptproblem bleibt auch nach zig Durchläufen bestehen: Einfach nichts an diesem Album hat tiefgehende Substanz.
Von der Musik angefangen, über die optische Gestaltung, bis hin zu den Texten verkörpert die Band genau jenes Klischee des methornschwingenden Heiden, der dem Christentum den Krieg erklärt („Gottestöter“), seinen Feinden „Ewige Vergeltung“ schwört und „Mit Aller Gewalt“ auf den musikalisch ausgetretenen Pfaden melodischen Black Metals mit ausdruckslosem Kreisch- und Krächzgesang wandelt.
Auch die plakativ-simpel gehaltenen Texte tragen jetzt nicht wirklich zur Sinnhaftigkeit von „Feinde des Glaubens“ bei.
Sicherlich mag das Ganze musikalisch passabel gemacht sein, aber die Krux bleibt: Sowas wie ein halbwegs tiefgehender Anspruch ist auf „Feinde des Glaubens“ nicht zu erkennen.
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FAZIT: So plakativ raubeinig sich LOST SHADE mit dem Artwork von „Feinde des Glaubens“ präsentieren, so gesichtslos klingt am Ende ihre Musik. Hier will einfach nichts hängen bleiben. Daher, Prädikat: Überflüssig.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.11.2022
Wolfmond Productions
48:43
28.09.2022