Zurück

Reviews

Marina Rocks: Austin to Houston

Stil: Blues Rock

Cover: Marina Rocks: Austin to Houston

MARINA ROCKS. Bitte, wer? Ganz genau!
Die gebürtige Texanerin trat bisher kaum als Solokünstlerin in Erscheinung, zumindest in unseren Breitengraden. In Amerika stand die Dame aber bereits mit Namen vom Kaliber JETHRO TULL, AEROSMITH oder auch DEEP PURPLE auf der Bühne.

Auf den Sound von „Austin to Houston“ lässt das aber nur bedingt bis kaum schließen. Angesichts der Entstehungsumstände der Musik (Lockdown etc.) könnte man ja durchaus Melancholie und klangliche Schwere erwarten, aber das Gegenteil ist der Fall: Schon der Opener „Joy Ride“ kommt in fröhlich-entspanntem Gewand daher, was sich in „Cray Cray“ mit melodischem Americana-Sound fortsetzt.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/hTvT5x-l9TA" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe></center>

Der musikalische Fokus liegt klar auf Gesang und Gitarre, was das balladeske „Sleepy Hollow“ nochmal verstärkt. Es klingt beinahe nach meditativer Auszeit und trotzdem schimmert eine gewisse Portion Melancholie mit durch, die von dem Gefühl zeugen könnte, das aufkommt, wenn man in Lockdown-Zeiten alleine durch eine hell erleuchtete Großstadt fährt.
Trotzdem liegt einem Großteil des Materials auf diesem Album durchaus eine gehörige Portion Melancholie zu Grunde, ohne dass die Musik in Selbstmitleid versinken würde.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/8lqH-YsfI9M" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe></center>

„Last Goodbye“ oder auch die wunderbare Interpretation von Townes Van Zandts „Nothin“ sind dabei beinahe Balsam für isolierte Seelen, wobei sich letzteres nach ein paar Durchläufen als das Highlight des Albums erweist. Hier gibt’s Emotion pur! Das Gitarrenspiel und das leicht rauchige Timbre von MARINA ROCKS ergänzen sich zu einer ergreifenden Melange aus klanglicher Sehnsucht und Hoffnung.
„Comeback Kid2“ und „Sleepy Hollow (revisited)“ beenden das Album dann wieder entspannter und auch ein bisschen lebensfroher.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/fMYCFbXDlr4" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe></center>

FAZIT: Es sind in erster Linie die balladesken Momente, die „Austin to Houston“ spannend und emotional gestalten. Dass MARINA ROCKS aber auch in den übrigen Nummern eine hörenswerte Melange aus Blues und Rock präsentiert, zeugt davon, dass sie das, was sie transportieren will, auch transportiert, ohne dabei in etwaige Schmalzfallen oder Extravaganzen zu tappen.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.09.2022

Tracklist

  1. Joy Ride
  2. Cray Cray
  3. Sleepy Hollow
  4. Shine
  5. Last Goodbye
  6. Nothin
  7. Comeback Kid2
  8. Sleepy Hollow (Revisited)

Besetzung

  • Bass

    Aden Bubeck, Alex Rodriguez

  • Gesang

    Marina Rocks

  • Gitarre

    Marina Rocks, Lloyd Maines

  • Schlagzeug

    Pat Menske

Sonstiges

  • Label

    Two-Fisted Pixie

  • Spieldauer

    32:49

  • Erscheinungsdatum

    15.07.2022

© Musikreviews.de